Zusammenfassung
Auslöser von Restrukturierungen sind häufig Krisen. Um Krisen erfolgreich bewältigen zu können, müssen nicht nur die Ursachen einer Krise, sondern auch deren Chance erkannt werden. Dazu müssen Unternehmen allerdings häufig ihre Geschäftsmodelle und die ihnen zugrunde liegenden Annahmen und Hypothesen in Frage stellen und neu formulieren. Zudem weisen Krisen und ihre Begleiterscheinungen eine hohe Komplexität auf. Da die klassischen organisationstheoretischen Modelle und Instrumente diese Aspekte aber nur teilweise oder sogar ungenügend berücksichtigen, müssen neue Ansätze und Perspektiven entwickelt werden. Insbesondere die Unterscheidung von einem Management 1. und einem Management 2. Ordnung wird zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Anhand einer empirischen Studie wird veranschaulicht, welche Strategien sich als Antwort auf Krisen sich in der Praxis als besonders erfolgreich erwiesen haben. Und da die Mitarbeitenden schließlich eine entscheidende Rolle in Veränderungsprozessen spielen, wird auf das People Management in organisationalen Restrukturierungen eingegangen, und zwar auf der Ebene Mitarbeiter, Team und Unternehmenskultur.
Similar content being viewed by others
Notes
- 1.
Auf diese Aspekte wird in Abschn. 5 im Rahmen eines People Managements ausführlich eingegangen.
- 2.
- 3.
- 4.
- 5.
In ihrer einfachsten Definition kann Kontingenz als „Es könnte auch anders sein“ umschrieben werden. Vgl. dazu Backhausen und Thommen (2009), insbesondere S. 63 ff.
- 6.
Dies wird zum Beispiel in einer Studie von Capgemini Consulting (2008, S. 28 ff.) zum Status quo des Change Management eindrücklich aufgezeigt.
- 7.
Vgl. zu den Ausführungen in diesem Abschnitt insbesondere Gulati et al. (2010).
- 8.
Zum Phänomen der Emergenz vgl. Backhausen und Thommen (2007), S. 15 ff., sowie Abschn. 1.2.
- 9.
Einen Überblick über das Arbeiten mit Großgruppenmethoden gibt Seliger (2008).
Literatur
Argyris, Chris, und D. A. Schon. 1978. Organizational learning. A theory of action perspective. Reading: Addison-Wesley.
Backhausen, W. 2009. Management 2. Ordnung. Chancen und Risiken des notwendigen Wandels. Wiesbaden: Gabler.
Backhausen, W., und J.-P. Thommen. 2006. Coaching. Durch systemisches Denken zu innovativer Personalentwicklung, 3. Aufl. Wiesbaden: Gabler.
Backhausen, W., und J.-P. Thommen. 2007a. Irrgarten des Managements. Ein systemischer Reisebegleiter zu einem Management 2. Zürich: Ordnung. Versus.
Backhausen, W., und J.-P. Thommen. 2007b. Management 2. Ordnung – Ein notwendiger Paradigmenwechsel. Io New Management 6:96–102 und 7–8:59–63.
Brown, J., und D. Isaacs. 2007. Das World Café. Kreative Zukunftsgestaltung in Organisationen und Gesellschaft. Heidelberg: Carl-Auer.
Capgemini Consulting. 2008. Change Management Studie 2008. Business Transformation – Veränderungen erfolgreich gestalten. Berlin: Capgemini Consulting.
Doppler, K., H. Fuhrmann, und B. Lebbe-Waschke. 2002. Unternehmenswandel gegen Widerstände. Change Management mit den Mitarbeitern. Frankfurt a. M: Campus Verlag.
Greiner, L. E. 1967. Patterns of organization change. Harvard Business Review 45(3): 119–130.
Grove, A. 1996. Only the paranoid survive. How to exploit the crisis points that challenges every company and career. New York: Doubleday.
Gulati, R., N. Nohria, und F. Wohlgezogen. 2010. Wie Sie im Aufschwung durchstarten. Harvard Business Manager. Mai 2010, 42–50.
Mahler, A., M. Schiessl, T. Schulz, und W. Wagner. 2013. Schneller, höher, pleite. Der Spiegel 37:70 f.
Müller-Stewens, G., und C. Lechner. 2011. Strategisches Management. Wie strategische Initiativen zum Wandel führen. 4. Überarbeitet Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
Owen, H. 2001. Open Space Technology. Ein Leitfaden für die Praxis. Stuttgart: Klett-Cotta.
Schreyögg, Georg. 2008. Organisation. Grundlagen moderner Organisationsgestaltung, 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Wiesbaden: Gabler.
Seliger, R. 2008. Einführung in Großgruppen-Methoden. Heidelberg: Carl-Auer.
Teichmann, Stefanie. 2001. Unternehmenstheater zur Unterstützung von Veränderungsprozessen. Wiesbaden: Gabler.
Thommen, J.-P. 1999. Bewältigung von Krisen durch organisationales Lernen. In Krisenmanagement, Hrsg. J.-P. Thommen, J. Belak und S. Kajzer, 67 ff. Gubno: MER Eurocenter.
Thommen, J.-P. 2009. Blinde Flecke – Ein Fall für das Management zweiter Ordnung. In Organisationsberatung beobachtet. Hidden Agendas und Blinde Flecke, Hrsg. F. von Ameln, J. Kramer und H. Stark, 105–112. Wiesbaden: VS Verlag.
Thommen, J.-P. 2012. Betriebswirtschaftslehre, 8. vollständig überarbeitete Aufl. Zürich: Versus.
Von Ameln, F., J. Kramer, und H. Stark. 2009. Organisationsberatung beobachtet. Hidden Agendas und Blinde Flecke. Wiesbaden: VS Verlag.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Gabler | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden
About this entry
Cite this entry
Thommen, JP. (2015). Organisationaler Wandel in Krisenzeiten. In: Hommel, U., Knecht, T., Wohlenberg, H. (eds) Handbuch Unternehmensrestrukturierung. Springer NachschlageWissen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04778-8_21-1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04778-8_21-1
Received:
Accepted:
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Online ISBN: 978-3-658-04778-8
eBook Packages: Springer Referenz Wirtschaftswissenschaften