Zusammenfassung
Eine auf Wirtschaftlichkeit im Sinne von Effizienz orientierte Betrachtungsweise von Produktivität und eine auf Effektivität als den Wert und Nutzen einer Leistung im weiteren Sinne orientierte Betrachtungsweise schließen sich nicht aus. Für die praktische Gestaltung der Produktivität von Leistungserstellungsprozessen ist es hilfreich zu unterscheiden, ob und wann ein Bezugsrahmen der Produktivität und damit Kriterien für operative Effizienz und wann ein Bezugsrahmen der Performanz im Sinne umfassender strategischer Leistungsfähigkeit gewählt wird. Im hier vorgestellten Modell zur Betrachtung der Produktivität von Dienstleistungen steht die Input Seite effizienter Leistungserbringung im Vordergrund. Der Input in die Leistungserstellung wird demnach berechnet über die Summe aus den Komponenten der autonomen, relationalen und heteronomen Leistungsanteile. Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung sind über die Bestimmung und Analyse der drei genannten Komponenten und ihrer Konfiguration zu entwickeln. Zentrale Ansatzpunkte zur Produktivitätssteigerung sind, so weit im jeweiligen Leistungstyp möglich und erstrebenswert, die folgenden : Autonome Leistungsanteile ausdehnen und optimieren, relationale Leistungsanteile durch Technikeinsatz und Professionalisierung rationalisieren; Heteronomes entlang der Prozesse des Anbieters integrieren.
Dieser Beitrag basiert in weiten Teilen auf den Überlegungen des Arbeitskreises Produktivität von Dienstleistungsarbeit in der strategischen Partnerschaft Produktivität. Die strategische Partnerschaft wird unter der Fördernummer 01FL09003 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreut.
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Ganz, W., Tombeil, AS. (2014). Produktivität und Dienstleistungen schließen sich nicht aus. In: Bornewasser, M., Kriegesmann, B., Zülch, J. (eds) Dienstleistungen im Gesundheitssektor. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02958-6_20
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