Zusammenfassung
Das Kapitel stellt die Entwicklung des Themas Katastrophenvorsorge, ihre Aktionsfelder und zukünftige Herausforderungen dar. Aufbauend auf Hintergrundinformationen über Trends und Ursachen wird nach Darstellung der verschiedenen Bereiche ein kurzer zeitlicher Abriss über die Verankerung der Katastrophenvorsorge im internationalen System gegeben. Dabei wird der internationale politische Rahmen, seine Auswirkung auf die Verankerung der Katastrophenvorsorge im deutschen humanitären System und die konzeptionelle Weiterentwicklung der Katastrophenvorsorge von Ende der 1980er-Jahre bis heute beschrieben.
Das Konzept von Verletzlichkeit (vulnerability) und Widerstandsfähigkeit (resilience) bildet die Grundlage und wird kurz dargestellt. Die verschiedenen Felder der Katastrophenvorsorge – Risikoanalyse (risk assessment), Katastrophenvorbeugung (prevention), Vorbereitung auf den Katastrophenfall (preparedness), Frühwarnsysteme (Early Warning Systems) sowie Rehabilitierung und Wiederaufbau mit Integration von Katastrophenvorsorge werden beschrieben, inhaltlich voneinander abgegrenzt und in ihrer Positionierung im Katastrophenmanagementzyklus dargestellt. Übergreifende Ansätze wie Sensibilisierung von Bevölkerung und Stärkung lokaler Katastrophenvorsorgestrukturen werden in einem eigenen Abschnitt dargestellt.
Abschließend wird ein Ausblick auf die zukünftigen Aufgabenfelder/Herausforderungen der Katastrophenvorsorge und sich bereits abzeichnende Entwicklungen gegeben.
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Notes
- 1.
Ban Ki Moon, Bericht an die Generalversammlung der Vereinten Nationen, A/63/351, 10. September 2008.
- 2.
Der Begriff Redundanz (von lateinisch redundare „überlaufen“, „sich reichlich ergießen“) bezeichnet allgemein in der Technik das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems, wenn diese bei einem störungsfreien Betrieb im Normalfall nicht benötigt werden. Diese zusätzlichen Ressourcen dienen der Erhöhung der Betriebs- und Ausfallsicherheit.
- 3.
Die Vereinten Nationen erklärten aufgrund der verheerenden Schäden durch Naturkatastrophen in den 1970er- und 1980er-Jahren die 1990er-Jahre zur Internationalen Dekade zur Reduzierung von Naturkatastrophen (International Decade for Natural Disaster Reduction, IDNDR).
- 4.
Das Programm der IDNDR (s. o.) wurde nach Ende der Dekade in Form der Internationalen Strategie zur Reduzierung von Katastrophen (International Strategy for Disaster Reduction, ISDR) weitergeführt.
- 5.
Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung wird inoffiziell auch als Brundtland-Kommission bezeichnet (nach der norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland, die den Vorsitz der Kommission innehatte).
- 6.
Die Deklaration erhielt diesen Namen nach dem Tagungsort der Expertengruppe.
- 7.
UN Doc. A/RES/44/236, 22. Dezember 1989, http://www.un.org/documents/ga/res/44/a44r236.htm. Zugegriffen: 14. Jan. 2013.
- 8.
http://www.unisdr.org/files/resolutions/N0027175.pdf. Zugegriffen: 14. Jan. 2013.
- 9.
http://www.preventionweb.net/files/1037_hyogoframeworkforactionenglish.pdf. Zugegriffen: 14. Jan. 2013.
- 10.
UNISDR wird als Abkürzung und Bezeichnung für das Sekretariat verwendet und unterscheidet sich damit von der Abkürzung ISDR, die für die Internationale Strategie für Katastrophenreduzierung verwendet wird.
- 11.
Yokohama Strategy and Plan for a Safer World, World Conference on Natural Disaster Reduction, Yokohama, Japan, 23–27 May 1984.
- 12.
Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) in Rio de Janeiro (1992).
- 13.
Report of the World Summit on Sustainable Development, Annex, Plan of Implementation of the World Summit on Sustainable Development (Document A/CONF.199/20). Chapter IV: Protecting and managing the natural resource base of economic and social development, Nr. 37, S. 27–28.
- 14.
Rio + 20 The Future We Want.
- 15.
Die Globale Plattform stellt das politische Forum für Katastrophenvorsorge dar. Sie wird durch das UNISDR organisiert. In erster Linie werden Regierungen eingeladen, die Veranstaltung ist aber auch offen für internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen (NRO).
- 16.
Die Abkürzung ICLEI geht auf den von der Gründung im Jahr 1990 bis 2003 verwendeten Namen der Organisation „International Council for Local Environmental Initiatives“ zurück.
- 17.
Siehe hierzu auch den Weltkatastrophenbericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften 2010, „Städtische Risiken/Focus on Urban Risks“.
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Vereinte Nationen, Ban Ki Moon (2008) Bericht an die Generalversammlung der Vereinten Nationen A/63/351, 10. September 2008. http://www.unisdr.org/files/resolutions/N0850245.pdf. Zugegriffen: 12 Jan. 2013
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Weltkatastrophenbericht der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (Hrsg) (2010) Focus on urban risks
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Zentel, KO. (2013). Katastrophenvorsorge: Sind Katastrophen vermeidbar? Von der Reaktion zur Prävention. In: Lieser, J., Dijkzeul, D. (eds) Handbuch Humanitäre Hilfe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-32290-7_14
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