Zusammenfassung
Gerade wer Ethik betreibt, also in irgendeiner Weise empirisch oder theoretisch, häufig normativ-theoretisch über praktisches Sollen arbeitet, sollte die Grenzen dieses praktischen Sollens kennen. Denn nur dann kann sie oder er sich innerhalb dieser Grenzen bewegen – und das betreiben, was empirisch oder theoretisch und eben auch normativ-theoretisch möglich ist. Mit dem Verb ‚moralisieren’ beziehen sich Sprecherinnen oder Sprecher auf genau diese Grenzen – zumeist mit dem Vorwurf, dass andere Akteurinnen und Akteure diese Grenzen überschritten haben und dass dieses Überschreiten in den jeweiligen Situationen in irgendeiner Weise schädlich ist.
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Möhring-Hesse, M. (2013). ‚Moralisieren’ und die Grenzen der Moral. In: Großmaß, R., Anhorn, R. (eds) Kritik der Moralisierung. Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit, vol 15. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19463-9_8
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