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Bildung unter Bedingungen kultureller Pluralität. Perspektiven einer praxeologischen Bildungsforschung

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Bildung unter Bedingungen kultureller Pluralität

Zusammenfassung

Mit einer Skepsis gegenüber Konzepten von Multi- und Interkulturalität einsetzend, skizziert Florian von Rosenberg im Anschluss an kulturtheoretische Überlegungen einer Theorie der Praxis ein Untersuchungsprogramm, das auf die mehdimensionale und sich überlagernde kulturelle Einbindung von Akteuren und Akteursgruppen abzielt. Bezogen auf empirische Rekonstruktionen wird für die bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung eine Forschungsperspektive eröffnet, welche fallübergreifende Strukturen von Bildungsprozessen unter Bedingungen kultureller Pluralität in den Blick nehmen kann.

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Notes

  1. 1.

    An einer an dieser Stelle in der Regel genannten Unterscheidung von Lernen und Bildung bei der Lernen auf einen Wissenszuwachs innerhalb eines Orientierungsrahmens reduziert wird, halte ich nicht mehr fest, insofern mir der gewählte Lernbegriff damit unterkomplex erscheint. Vielmehr gehe ich davon aus, dass durch Lernprozesse auch Orientierungsrahmen modifiziert und differenziert werden können, während Bildungsprozesse sich auf Transformationen von Orientierungsrahmen beziehen. Während die Modifikationen und Differenzierungen von Orientierungsrahmen in Lernprozessen partiell bleiben, führen die Transformationen in Bildungsprozessen aufgrund ihres umfassenden Charakters zu Reinterpretationen der eigenen Geschichte (vgl. hierzu ausführlich Rosenberg 2013).

  2. 2.

    Nohl (2006a) arbeitet in seinen Ausarbeitungen zu einer Pädagogik kollektiver Zugehörigkeiten aus der Perspektive der praxeologischen Wissenssoziologie und vor allem unter Bezug auf das Konzept der Mehrdimensionalität ebenfalls eine Kritik an Homogenisierungsmodellen von Kultur aus, die an dieser Stelle eher aus Mangel an weiteren Zeichen vernachlässigt wird (vgl. hierzu ausführlicher Rosenberg 2013).

  3. 3.

    Vgl. zum Folgenden auch Rosenberg 2011, S. 91 ff.

  4. 4.

    Dies schließt nicht aus, dass in manchen Arbeiten im Umfeld der praxeologischen Wissenssoziologie trotzdem ein homogenisierendes Kulturverständnis vorherrscht.

  5. 5.

    Zum Problemhorizont der Identifizierung von (Bildungs-)Prozessen vgl. Koller 2012, S. 139 ff.

  6. 6.

    Auch an anderen Stellen wird darüber nachgedacht die herkömmlichen Formen der Typenbildung weiter zu ergänzen vgl. beispielsweise Nohl 2013.

  7. 7.

    Es handelt sich um die Projekte „Bildung – Transformation und Tradierung im Zusammenhang von Individualität und Kollektivität“ (2008–2010) und „Lernorientierungen diesseits und jenseits des Bildungsprozesses: Der biographisch kontextuierte Aufbau von Wissen und Können“ (2010–2012), welche von Arnd-Michael Nohl geleitet wurden.

  8. 8.

    In der Folge werde ich mich auf die Darstellung der Bildungsprozesse beschränken.

  9. 9.

    Interviewt wurden Akteure, die eine Konversion durchlaufen haben, die sich als ‚Vielreisende’ oder ‚Traveller’ bezeichneten, die in einer binationalen Paarbeziehung sozialisiert wurden und Akteuren, die über Jahre in einer binationalen Paarbeziehung (gewesen) sind.

  10. 10.

    Um an dieser Stelle den Zuschreibungscharakter der Adjektivs schwarz und weiß zu verdeutlichen, wird entgegen grammatikalischer Regeln in meinen eigenen Interpretationen die Großschreibung gewählt, wohingegen bei den Zitatauszügen die gängige Schreibweise benutzt wird.

  11. 11.

    Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Überlagerung eines ‚Weißen‘ und ‚Schwarzen Umfeldes‘ an dieser Stelle nur aufgenommene Metaphern aus den Erzählungen von Herrn Smith sind, hinter deren Zuschreibung und Identifizierung sich unterschiedliche Sozialdimensionen und -strukturen verbergen, deren Analyse an dieser Stelle nicht im Fokus steht.

  12. 12.

    Während die Rekonstruktion der Sphärendifferenz als Ausgangspunkt des Bildungsprozesses stärker auf der Ebene von sinn- und soziogenetischen Analysen liegt, sind die folgenden fallübergreifenden Analysen und die damit einhergehende Rekonstruktion einer Phasentypik einer prozessgenetischen Typenbildung zuzuordnen. In der Folge werden dabei vor allem die fallübergreifenden Gemeinsamkeiten geschildert, während Unterschiede an dieser Stelle vernachlässigt werden. Kontrastiert wird die dargestellte Phasentypik durch eine Phasentypik von Lernprozessen (vgl. hierzu Rosenberg 2013).

  13. 13.

    Vgl. zu dem Ansatz einer praxeologischen Bildungsforschung auch: Geimer und Rosenberg 2013.

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Rosenberg, F. (2014). Bildung unter Bedingungen kultureller Pluralität. Perspektiven einer praxeologischen Bildungsforschung. In: von Rosenberg, F., Geimer, A. (eds) Bildung unter Bedingungen kultureller Pluralität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19038-9_10

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