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Mediation und Streitschlichtung

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Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit
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Zusammenfassung

Der Begriff Mediation bezeichnet ein Konfliktverfahren, das durch eine von beiden Parteien akzeptierte allparteiliche dritte Person angeleitet wird. Mediation bedeutet Vermittlung. Die Mediatorin, der Mediator, versucht, durch Erhellung der Hintergründe und Motive des Konflikts die Streitparteien einander näher zu bringen. Das Nachvollziehen der Perspektive des jeweils Anderen und das dadurch gewonnene Verständnis für sein Handeln ermöglicht eine Arbeit an gemeinsamen Lösungen. Die Konfliktpartien werden durch das Verfahren unterstützt, eigene, ihnen angemessene Lösungen zu entwickeln (vgl. Besemer 2009). Die Teilnahme an einer Mediation ist freiwillig. Mediation unterscheidet sich von anderen Verfahren der Konfliktlösung durch die autonome Übereinkunft der Konfliktparteien bei der Lösungsfindung und dem Ziel der Konsensfindung (vgl. Montada und Kaals 2001).

Eine einheitliche sprachliche Verwendung des Mediationsbegriffs existiert nicht. Unterschiedliche Formen der Konfliktbearbeitung werden als Mediation bezeichnet: moderierte Konfliktlösung in Gruppen, Täter-Opfer-Ausgleich, Schiedsverfahren. Das Verfahren ist aus den USA übernommen, wo es in den 60er- und 70er-Jahren entwickelt wurde. Mediation findet als Familienmediation in Scheidungsfällen, in Betrieben, als Umweltmediation zwischen Interessengruppen und im Gemeinwesen, z. B. zur Bearbeitung interkultureller oder auch nachbarschaftlicher Konflikte, Anwendung.

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© 2013 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Karolczak, M. (2013). Mediation und Streitschlichtung. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18921-5_56

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-17520-1

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