Crichton, Michael: Das Romanwerk

Zusammenfassung

Der große kommerzielle Erfolg, der fast allen Romanen des Autors beschieden war, lässt sich durch dessen großes Gespür für kulturell virulente Themen erklären. Seine Romane greifen aktuelle Debatten über Nutzen und Risiken des technischen Fortschritts auf, setzen diese oft abstrakten wissenschaftlichen Probleme spannend in Szene und verstärken so deren öffentliche Wahrnehmung. Dies gilt für die während des Wettlaufs zum Mond viel diskutierte Gefahr durch außerirdische Viren, die The Andromeda Strain, 1969 (Andromeda, 1969, N. Wölfl), behandelt, ebenso wie für die Risiken der Gentechnologie, die der Roman Next, 2006 (Next, 2007, U. Wasel/K. Timmermann), unter anderem thematisiert. Die Texte, in denen sich Science-Fiction-Elemente mit denen des Schauer- und Abenteuerromans des 19. Jh.s verbinden, sind einem populären Realismus verpflichtet, der durch Detailreichtum und quasidokumentarische Elemente wie Fußnoten, Karten und Diagramme eine kohärente Illusionsbildung anstrebt. In kurzen, episodischen Kapiteln wird die Handlung konstant weiterentwickelt; die Figuren sind dagegen meist statisch konzipiert.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH