Hooft, Pieter Corneliszoon: Baeto

Zusammenfassung

Die 1626 erschienene pseudohistorische Tragödie in fünf Aufzügen, Hoofts zweites und letztes Trauerspiel, das der Autor selbst laut Geeraerdt Brandt (Het leven van P. C. Hooft, 1677) „über seinen Geeraerdt van Velsen zu stellen pflegte“, hat eine erfundene mythische Episode aus der holländischen Stammesgeschichte zum Thema, wobei neben den Tönen eines selbstgefälligen zeitgenössischen Patriotismus Motive aus der Staatsphilosophie Hugo Grotius' und didaktische Warnungen vor den theokratischen Tendenzen des Calvinismus in den Generalstaaten anklingen. Dem der Naturpriesterin in den Mund gelegten Gedanken, dass die Kirche sich nicht gegen die Fürsten stellen solle („Ich würde niemandem raten, um irgendwen gegen sein Oberhaupt aufzustehen, noch den Respekt vor den irdischen Göttern mit Füßen zu treten“), räumte Hooft so viel Platz ein, dass hierdurch gelegentlich das dramatische Gleichgewicht gestört erscheint.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH