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Wiechert, Ernst: Das einfache Leben

  • Living reference work entry
  • First Online:
Kindlers Literatur Lexikon (KLL)
  • 16 Accesses

Zusammenfassung

Der 1939 erschienene Roman ist repräsentativ für Wiecherts Werk und erzählt die Geschichte eines Mannes, der seine Lebenskrise durch ein Leben im Einklang mit der Natur und eine Haltung der Entsagung überwindet. Zurückgekehrt aus dem Ersten Weltkrieg, wird der Korvettenkapitän Thomas von Orla durch den Psalm „Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz“ aus den Ordnungen seiner Existenz geworfen. Ein Priester deutet ihm den Satz („Arbeiten soll man, arbeiten [...]“), worauf Thomas seine lebenslustige Frau Gloria verlässt, seinen kleinen Sohn der Obhut seiner Schwester übergibt und das „einfache Leben“ sucht: Er wird Fischer an den Masurischen Seen, „ganz allein, nur Wasser und Wald in der Runde“. Menschliche Begegnungen helfen ihm, das Trauma des verlorenen Krieges zu überwinden und sein neues Leben zu gestalten. Marianne, die 13-jährige Enkelin des Gutsherrn, besucht ihn oft; später verbindet ihn eine tiefe Freundschaft mit dem Grafen Pernein, einem in weiser Zurückgezogenheit lebenden Liebhaber alles Schönen. In einer Neujahrsnacht kommt Gloria todkrank zu Thomas und stirbt nach zwölf Tagen. Die Sommerferien verbringt er mit seinem Sohn Joachim, der den Vater anfangs als Schüler, zuletzt als forscher Marineleutnant besucht. Während der langen Wintermonate schreibt Thomas die Bücher „Ethik des Seemannslebens“ und „Der Schlachtengott“. Der Roman klingt aus mit einem Verzicht des Helden, der weiß, dass die zarte Liebe zu Marianne nicht mehr sein darf als die zu einer „jungen Schwester“.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH

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Bibliographie

Literatur

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Herzog, V. (2020). Wiechert, Ernst: Das einfache Leben. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_19618-1

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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