Roth, Patrick: Meine Reise zu Chaplin

Zusammenfassung

Die 1997 erschienene autobiographische Erzählung über die Liebe eines 22-jährigen Filmstudenten zum „großen Regisseur“ Charlie Chaplin gibt Zeugnis über das Innewerden einer sinngebenden Erkenntnis. 22 Jahre nach seinem elementaren Erlebnis bricht der Erzähler noch einmal auf, die Stationen nachzeichnend, an denen Chaplin seinen Lebensweg kreuzte. Seine Gedankenreise in die Vergangenheit ist getragen vom Wunsch, sich Rechenschaft abzulegen über das stille Glück, das ihn nach dem ersten Sehen von City Lights (Lichter der Großstadt, USA 1931), überkam. Noch am Rinnstein vor dem heruntergekommenen „Revival House“ hatte der Filmstudent beschlossen, Chaplins Schüler zu werden, in Los Angeles zu bleiben, sich hakenschlagend und kurvenkratzend in der Fremde „durchzubeißen“. Am 1. Januar 1976 war er aufgebrochen, seinem Idol nicht nur ideell, sondern konkret von der Leinwand bis „vor die Schweizer Haustür“ zu folgen, ihm einen Brief als Zeichen der Dankbarkeit zu überreichen. Die innere Verbundenheit wollte eine biographische Spur hinterlassen, sollte im „Berühren und Berührtwerden“ Gestalt annehmen und zugleich bestärkt werden, wenn Chaplin im Lesen der Briefzeilen momentlang „gleichzeitig“ mit ihm wäre.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH