Zusammenfassung
Der Ausdruck ›Strafgerechtigkeit‹ wird in mindestens drei verschiedenen Hinsichten verwendet. Zum einen geht es um die Frage, ob Strafe überhaupt eine gerechtfertigte Reaktion auf normwidriges (und schuldhaftes) Verhalten darstellt. Es geht mit anderen Worten um die Begründung von Strafe als gerechte Reaktion auf die Straftat. Man kann diese Frage als die nach der Strafbegründungsgerechtigkeit bezeichnen. Zum anderen lässt sich dann, wenn die vorstehende Frage positiv beantwortet wurde, danach fragen, welche Art von Strafe und in welcher Höhe eine Strafe als gerecht im Hinblick auf die betreffende Straftat gelten kann. Es geht hier mit anderen Worten um die Strafbemessungsgerechtigkeit. Schließlich ist die Frage aufzuwerfen, auf welche Weise festgestellt wird, ob jemand eine Straftat begangen hat, die dann auch zu einer Bestrafung führt. Die hier maßgeblichen Verfahrensregeln sollen die Garantie dafür abgeben, dass nach Möglichkeit kein Unschuldiger bestraft wird, sondern nur derjenige, dem die Straftat gerechterweise vorgeworfen werden kann. Dies ist die Frage nach der Strafverfahrensgerechtigkeit (s. auch Kap. II.21).
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Joerden, J. (2016). Strafgerechtigkeit. In: Goppel, A., Mieth, C., Neuhäuser, C. (eds) Handbuch Gerechtigkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05345-9_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05345-9_19
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02463-3
Online ISBN: 978-3-476-05345-9
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