Zusammenfassung
Ausgangspunkt aller Debatten über Technikethik ist auch im Verkehr die Beobachtung, dass die Handlungen von Menschen Auswirkungen auf andere Menschen haben. Den Besonderheiten des Verkehrs kommt man näher, wenn man nach Definitionen für ›Verkehr‹ sucht. Alle gängigen Definitionen definieren Verkehr »als Ortsveränderungen von Personen, Gütern oder Informationen«. »Ortsveränderungen« machen also den Kern aller Verkehre aus — und das hat Konsequenzen: Normalerweise kann man erwarten, dass eine spezielle Handlung von Person A einerseits auf alle Personen im Umfeld der Person A wirkt, dass aber andererseits die Handlungen der Personen im Umfeld von A auch wieder auf die Person A selbst zurückwirken (Reziprozität). In diesem Fall erkennen Individuen in der Regel schnell, dass es Gründe geben kann (und muss), die das eigene Verhalten beeinflussen oder einschränken. Im Verkehr ist dieser Lerneffekt erschwert, denn per Definition verlassen Verkehrsteilnehmer rasch den Ort, an dem eventuelle Auswirkungen ihres Handelns auftreten, sie »fahren vorbei«.
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Becker, U. (2013). Mobilität und Verkehr. In: Grunwald, A., Simonidis-Puschmann, M. (eds) Handbuch Technikethik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05333-6_63
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