Zusammenfassung
Der Beitrag nimmt seinen Ausgang vom wohl umstrittensten Feld der gegenwärtigen Migrationspolitik: der staatlichen Abschiebepraxis. Während im Mittelpunkt gesellschaftlicher Debatten meist die Abwägung zwischen humanitären Interessen der Betroffenen und dem Interesse des Staates an der Verweigerung von Aufenthaltsrechten steht, wird hier vorgeschlagen, den Fokus stattdessen auf zwei andere höchst wirkmächtige Faktoren der Migrationsrealität zu legen: zum einen auf die relative Autonomie der Migration, die sich darin ausdrückt, dass auch unerwünschte Migrant*innen bleiben, und zum anderen auf die Praxis der Bleiberechtsgewährung, die dieses Faktum politisch anerkennt. Letztere hat eine lange Tradition in der Bundesrepublik und der Autor plädiert dafür, sie möglichst umfassend wiederzubeleben. Letztlich könne nämlich nur die Gewähr von Bleiberecht das Problem lösen, dass zahlreiche ausreisepflichtige Menschen Deutschland de facto nicht verlassen werden.
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Oulios, M. (2020). Willkommen war gestern. In: Kersting, D., Leuoth, M. (eds) Der Begriff des Flüchtlings. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04974-2_7
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