Heines Onkel Henry und »die ganze Henriade«

Zusammenfassung

Salomon Heines sieben Jahre jüngerer Bruder Henry (Hertz) Heine (1774–1855) heiratete am 17. November 1814 nach jüdischem Ritus Henriette von Embden (1788–1868). Sie war die Tochter des Lion J. von Embden (1756–1809), der schon vor 1799 mit Henrys älterem Bruder Isaak Heine Geschäfte gemacht hatte.1 Der Trauzeuge war Aron Hirsch, verheiratet mit Bertha Heckscher, Buchhalter bei Salomon und späterer Ausbilder von Harry Heine. In dem offiziellen Eintrag des Wedde-Registers, noch im Stil der Franzosenzeit gehalten und dadurch so ausführlich wie später nie wieder, ist zu lesen:

Heute den 7. November 1814 werden von der Polizeybehörde der Stadt Hamburg der großjährige Herr Henry Heine dessen Assendenten in gut glaubhafter Acte A. sämtlich verstorben sind, laut eben dieser Acte vierzig Jahre alt, gebürtig aus Hannover, Wechselgeschäfte, wohnhaft auf den großen Bleichen, […] und Henriette von Embden, laut Document B. 23 Jahre alt, gebürtig aus Hamburg, wohnhaft auf der Alten Wallstraße, volljährig und Tochter des laut Totenschein C. verstorbenen Handelsmanns Lion von Embden, und dessen noch lebende Ehefrau Ester geb. Cohen, […] verehelicht. Da nun kein einziger Einspruch gegen besagte Ehe angezeigt worden, so erklären wir […], daß (die beiden) durch die Ehe zu vereinigen sind, in Gegenwart von Kusel Dellevie einundzwanzig Jahre, Kaufmann, Alte Wallstraße, Adolph Embden zweiundzwanzig Jahre, Makler, ebendaselbst Bruder der Braut, Aron Hirsch zweiundfünfzig Jahre, Lichtfabrikant, Hermannstraße und Hermann Sander May vierundzwanzig Jahre, Buchhalter, 1. Elbstraße, […] und daß Braut und Bräutigam nicht im verbotenen Grade der Verwandtschaft untereinander ständen.