Skip to main content

Human Beings as Social Beings: Gerda Walther’s Anthropological Approach

  • Chapter
  • First Online:
Gerda Walther’s Phenomenology of Sociality, Psychology, and Religion

Part of the book series: Women in the History of Philosophy and Sciences ((WHPS,volume 2))

Abstract

This chapter focuses on Gerda Walther’s early works on social communities and the ego to clarify the following questions: Why do individuals want to create a social community and why do they strive for connection with other human beings? To answer these questions, I start with the basic assumption that Walther understands human beings as social beings and I explain her concept of the human being. I demonstrate that the constitution of the human being, for Walther, consists of three parts: the ego or I-center, the self, and the fundamental essence of a human being. The analysis of the human being permits one to delineate which of the aforementioned constituent parts assists the individual to strive for social community and which parts are crucial for deciding to enter into social community. I argue that only by examining the essence of the individual is it possible to understand why persons wish to enter into community. Hence, this chapter will illustrate the Waltherian development of community that starts with the assumption that human beings are social beings who strive for being a part of a community and for being combined with other individuals. The development continues with the constitution of a human being, which consists of three parts, and it ends with the formation of a social community. In the end, I argue that Walther maintains the development from the individual to a community that is grounded in the assumption that human beings are both social and communal beings.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 109.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 139.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info
Hardcover Book
USD 139.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    “Der Mensch ist sozial, nicht weil er in einer Gesellschaft lebt, sondern er kann in Gesellschaft leben, weil er schon unmittelbar in seinem Selbstbewusstsein sozial ist, das heißt auf die Wesensgleichheit des Psychischen mit seinen Artgenossen bezogen ist. […] Auf diese Weise ist also das Soziale weder etwas zwischen den Menschen, noch über ihnen, sondern es ist in ihnen, so dass der soziale Zusammenhang, die Gesellschaft als Tatsache, nicht als Begriff, schon in jedem Einzelbewusstsein vollständig gegeben ist” (Adler 1913: 6; translation my own).

  2. 2.

    “In Wirklichkeit aber scheint mir, dass wir das soziale Leben nirgends anders suchen können, als wo es allein real gegeben ist: und das ist nur im Einzelmenschen der Fall. Nicht die Gesellschaft ist der Träger des sozialen Lebens, sondern nur der Einzelmensch, aber freilich der Einzelmensch, wie wir heute allein noch verstehen können: nämlich der als Einzelmensch zugleich vergesellschaftete Mensch ist, das heißt der bereits aus seinem Ich heraus, aus seinem ganzen psychischen Sein, sich selbst nicht anders gegeben ist wie als ein einzelner unter wesensgleichen vielen, als ein durch die gleiche Art des geistigen Lebens mit seinen Artgenossen zu einer Einheit verbundenes Wesen” (Adler 1913: 6; translation my own).

  3. 3.

    In her book Phänomenologie der Mystik, Walther only focuses on persons. How Walther defines the concept of the person in this work is unclear. She does not extensively explain the concept. Although I deploy the term “person” in this chapter, I cannot here undertake a full exposition of the concept in Walther’s corpus.

  4. 4.

    “[Da ist] ein “Nullpunkt” in meinem Inneren […], gleichsam der Ausstrahlungspunkt meines Erlebens, der wie im Kopf innerlich zu sitzen scheint […], der sich bei allem meinem Erleben bewusstseinsmäßig auf alle möglichen Gegenstände […], richtet. Diesen “Punkt” wollen wir den Ichpunkt oder das Ichzentrum nennen. […] [Er ist der] erlebte Ausgangspunkt unseres Bewusstseins, unseres bewusstseinsmäßigen Hinzielens auf die Gegenstände […], wie auch immer dies innere Hinzielen sonst noch geartet sein mag (denkend, begehrend, liebend, hassend oder wie sonst)” (Walther 1976: 36; translation my own).

  5. 5.

    “Hier ist es, als ziehe sich das Ich selbst gleichsam innerlich zusammen, ziehe seine eigenen Kräfte […] in sich aus allen Richtungen, in die seine Aufmerksamkeit zersplittert war, zusammen, als intensiviere es seinen inneren Blick, mit dem es sich auf die Gegenstände richtet” (Walther 1976: 38).

  6. 6.

    “[…] die absichtliche Aufmerksamkeitszuwendung ist ein Keim der Freiheit, damit ein Keim der Selbstbestimmung des Ich gegenüber den Erlebnissen und ihren Inhalten, damit ein Ansatzpunkt des Geistes” (Walther 1976: 39; translation my own).

  7. 7.

    “Zu der menschlichen Person, also einem Wesen, das auch geistig bestimmt ist, gehört neben dem Ichzentrum, das sich dem seelischen Getriebe entziehen kann, […], zweifellos dieser innere seelisch-geistige Bereich, der dem Ich auch den “festen Grund” geben dürfte, von dem aus es das innere Getriebe beurteilen und bewerten, im Sinne höherer Werte “sich selbst” gestalten kann” (Walther 1976: 46; translation my own).

  8. 8.

    “Vergleichen wir die menschliche Person mit einer altertümlichen Lampe, so ist das Ichzentrum dem brennenden Docht verwandt, der sein Licht zunächst nach außen sendet und die Umgebung erhellt. Der Docht schwimmt auf der brennenden Flüssigkeit […], aus der er seine Kraft, zu leuchten, zu brennen, schöpft. Innerhalb dieser Flüssigkeit kann er mehr oder weniger frei sich bewegen. Diese entspricht dem “Unterbewusstsein”, der innerseelischen “Einbettung”, dem “Selbst”, […]. Ist die Flamme ruhig, die Flüssigkeit klar genug, so vermag das Licht auch in sich hinein zu leuchten, sie zu erhellen, so dass man zu erkennen vermag, wie sie im Inneren beschaffen ist […]. Das Ganze ist von einem Gefäß umschlossen, eben der Lampe im engeren Sinn, sie gleicht dem Leib, in den wir als seelisch-geistige Wesen hineingesenkt sind” (Walther 1976: 47; translation my own).

  9. 9.

    “Wir haben da ein erlebendes […] Ich im Vordergrundsbewusstsein, das in einer nicht näher begrifflich festzulegenden Weise in einen innerseelischen Hintergrund “a tergo” eingebettet ist” (Walther 1976: 51; translation my own).

  10. 10.

    “Aus diesem Hintergrund strömen dem Ich in verschiedener Weise alle möglichen Erlebnisse zu, in die verschiedenen Sphären dieser Einbettung scheinen die inneren Gesamteinstellungen eingesenkt zu sein, aus denen die einzelnen Erlebnisse des Erlebnisstromes sich jeweils emporheben” (Walther 1976: 51; translation my own).

  11. 11.

    “Es ist, wenn wir uns das Grundwesen als den Mittelpunkt einer Kugel veranschaulichen, als strömten sie aus dem Mündungspunkte eines vom Zentrum kommenden Radius in der Oberfläche, oder aus irgendeinem noch weiter innen auf einem Radius gelegenen Punkte im Inneren der Kugel hervor, aber nicht aus dem Mittelpunkt selbst. Man könnte also vielleicht sagen, dass alle diese Erlebnisarten aus dem Grundwesen hervorgehen können, aber nicht alle Einzelerlebnisse dieser Art das auch tatsächlich in bestimmten Einzelfällen immer tun” (Walther 1976: 94; translation my own).

  12. 12.

    “Zunächst ist […] die völlige Hingabe des Menschen an einen transzendenten innerlich oder äußerlich “jenseitigen” Gegenstand in Wissen, Schauen, Lieben, Werten und dergleichen und damit dieser selbst die erste und oberste Vorbedingung für seine Erschauung des eignen Grundwesens” (Walther 1976: 133; translation my own).

  13. 13.

    “Tatsächlich liegt die Sache so, dass beim Menschen als Person, als personalem Wesen, das Grundwesen eben der Selbsterkenntnis und Selbstbestimmtung, Selbtsmacht des Ichzentrums bedarf, um das zu warden, was in ihm angelegt ist, um sich selbst zu verwirklichen” (Walther 1976, 135; translation my own).

  14. 14.

    “Ein Gefühl sagten wir, es ist also nicht ein Erkenntnisakt oder ein Urteil, wie wenn etwa jedes Mitglied der Gemeinschaft (innerlich oder äußerlich-ausdrücklich) feststellte oder behauptete, dass es nun diese anderen Mitglieder als zu sich gehörig betrachtet, sich mit ihnen für vebunden hält […]” (Walther 1922: 34; translation my own).

  15. 15.

    “Es ist diese Einigung zunächst ein aktuelles Erlebnis, ein vom Ich-“Punkt” ausgehender Akt, in dem er jetzt lebt. Der Ich-“Punkt” streckt sich hier hin zu seinem Einigungsobjekt und verbindet sich mit ihm in einem mehr oder weniger wuchtigen, warmen und intensiven Gefühls“strom”, der, aus dem Hintergrund auftauchend, in das Ich eingeht […] und es nun intentional zum Einigungsobjekt hinträgt. In diesem verharrt dann das Ich seelisch in kontinuierlicher Ruhe solange die Einigung dauert” (Walther 1922: 35; translation my own).

  16. 16.

    “Es ist etwas ganz Eigentümliches, das sich da abspielt! Es ist, als flute der Einigungsstrom wieder zurück ins Gefühlszentrum, als wäre er nun aber von einem Etwas an seinem Gegenstand durchtränkt […] und dies würde nun mitgenommen in das psychische Subjekt hinein, “hinter” den Ich-Punkt, in die Quelle dieses Erlebnisses im Selbst” (Walther 1922: 39; translation my own).

  17. 17.

    “[M]eine Erlebnisse vollziehen sich aktuell in meinem Ichzentrum, sie strömen ihm aus meinem Bewußtseinhintergrund, meinem Selbst, in das es eingebettet ist, zu. Doch in dieser Einbettung, in diesem Hintergrund, aus dem diese Erlebnisse hervorgehen, bin nicht nur ich allein als “ich selbst”—bei dem Gemeinschaftserlebnissen, sondern ich habe die anderen ja mit in ihn hereingenommen, ich habe sie hinter meinem Ichzentrum in mein Selbst intentional aufgenommen (oder sie sind von selbst hineingewachsen) und ich fühle mich eins mit ihnen (unbewußt, automatisch oder auf Grund einer ausdrücklichen Einigung)” (translated by Emanuele Caminada, see Caminada 2014).

  18. 18.

    “Ich lebe und erlebe aus mir selbst und aus ihnen in mir zugleich heraus, aus “Uns”. Schon ehe diese Erlebnisse in den Ichpunkt eintreten, in ihm aktualisiert werden, sind sie also Gemeinschaftserlebnisse, denn sie entspringen ja schon als Regungen aus mir und den anderen in mir” (translated by Emanuele Caminada, see Caminada 2014).

  19. 19.

    For more information about the constitution of a social community see Julia Mühl (forthcoming). “Meaning of Individuals within Communities: Gerda Walther and Edith Stein on the Constitution of Social Communities”, in R. Hagengruber and S. Luft (eds.), Women Phenomenologists on Social Ontology: We-Experiences, Communal Life, and Joint Action (Dordrecht: Springer).

References

  • Adler, Max. (1913). Marxistische Probleme: Beiträge zur Theorie der materialistischen Geschichtsauffassung und Dialektik. Stuttgart: J.H.W. Dietz.

    Google Scholar 

  • Calcagno, Antonio. (2012). Gerda Walther: On the possibility of a passive sense of community and the inner time consciousness of community. Symposium, 16(2), 89–105.

    Article  Google Scholar 

  • Caminada, Emanuele. (2014). Joining the background: Habitual sentiments behind we-intentionality. In A. K. Ziv & H. B. Schmid (Eds.), Institutions, emotions, and group agents: Contributions to social ontology (pp. 195–212). London: Springer.

    Chapter  Google Scholar 

  • Resch, Andreas. (1983). Gerda Walther. Innsbruck: Resch.

    Google Scholar 

  • Schmid, Hans B. (2012). Wir-Intentionalität: Kritik des ontologischen Individualismus und Rekonstruktion der Gemeinschaft (2nd ed.). Freiburg: Karl Alber.

    Google Scholar 

  • Walther, Gerda (1917). Die sozialen Triebe (Noema und Noesis). Ana 317, AIII, 1.6. Munich: Bayerische Staatsbibliothek. Unpublished manuscript.

    Google Scholar 

  • Walther, Gerda. (1922). Ein Beitrag zur Ontologie der sozialen Gemeinschaften. Mit einem Anhang zur Phänomenologie der sozialen Gemeinschaft. Max Niemeyer: Halle.

    Google Scholar 

  • Walther, Gerda (1976). Phänomenologie der Mystik (3rd ed.). Olten: Walter Verlag.

    Google Scholar 

  • Walther, Gerda (n.d.). Zum Wesen der sozialen Gemeinschaften. Ana 317, AIII, 1.4. Munich: Bayerische Staatsbibliothek. Unpublished manuscript.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Julia Mühl .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2018 Springer Nature Switzerland AG

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Mühl, J. (2018). Human Beings as Social Beings: Gerda Walther’s Anthropological Approach. In: Calcagno, A. (eds) Gerda Walther’s Phenomenology of Sociality, Psychology, and Religion. Women in the History of Philosophy and Sciences, vol 2. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-97592-4_6

Download citation

Publish with us

Policies and ethics