Zusammenfassung
Das Gesetz zur Regelung des Sozialen Entschädigungsrechts (SGB XIV) sieht umfangreiche Hilfen für Opfer von Gewalttaten vor. Körperliche und psychische Folgen erlittener Gewalt sind berücksichtigt, schnelle Hilfen in Traumaambulanzen und Fallmanagement neu verankert. Angehörige von Heilberufen und Hilfsorganisationen sollten das SGB XIV kennen und sich mit Verwaltungen und Organen der Rechtspflege austauschen, damit Betroffene auf die Möglichkeit der Antragstellung hingewiesen und im Verfahren begleitet werden können. Entscheidende Fakten könnten frühzeitig dokumentiert werden. Durch mehr Fachkräfte für fachärztliche bzw. psychologische Gutachten könnten Wartezeiten und damit Verfahrensdauern verkürzt werden.
Notes
- 1.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, abrufbar unter https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Broschueren/k710-anhaltspunkte-fuer-die-aerztliche-gutachtertaetigkeit.html.
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Franke, S. (2024). Rechtliche und fachliche Beurteilung als interdisziplinäre Aufgabe bei der Versorgung der Opfer von Gewalttaten. In: Dohrenbusch, R. (eds) Psychologische Begutachtung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64801-8_1-1
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