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Basiswissen Mediation: Der Aufbau von Vertrauen – oder die mediative Allianz ist die halbe Miete!

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Praxishandbuch Professionelle Mediation

Part of the book series: Springer Reference Psychologie ((SRP))

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Zusammenfassung

Wenn wir einen Mediationsprozess durchführen und Erfolg haben, was hat dann gewirkt? Nach den Forschungsergebnissen des Neurobiologen Roth tritt in der Therapie, im Coaching, in der Mediation und in jeder Art der Beratung, dann mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit eine Veränderung im Fühlen, Denken und Handeln der beteiligten Parteien ein, wenn es dem Berater gelingt, zu den Parteien Vertrauen aufzubauen und nicht primär versucht wird, diese rational von einem anderen Verhalten zu überzeugen. Der Vertrauensaufbau bewirkt, dass sich das Problemgefühl mit dem Vertrauensgefühl in ein Lösungsgefühl verwandelt. Erst durch eine emotionale Restrukturierung ist ein anderes Verhalten überhaupt möglich. Ein neues Verhalten folgt neuen Gedanken und diese entstehen aus neuen Gefühlen. Eine Technik dies anzustoßen, ist der bewusste und konsequente Aufbau von Vertrauen durch die mediative Allianz. In diesem Beitrag wird erklärt, wie sie wirkt und wie man sie generiert. Als Haupttool wird der Vertrauensaufbau durch sich einfühlen, technisch gesprochen, der Einnahme der 2nd position, erläutert.

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Notes

  1. 1.

    Diese Aussage machte Roth auf Frage einer Teilnehmerin im Anschluss an seinen Vortrag Möglichkeiten und Grenzen der Psychotherapie am Jahreskongress des Deutschen Verbandes für Neuro-Linguistisches Programmierens in Berlin am 29. Oktober 2016.

  2. 2.

    https://www.youtube.com/watch?v=KcCj0xfO3H8; https://www.youtube.com/watch?v=iUqI-HqACUY.

  3. 3.

    Für Städter: Dorf mit Quartier ersetzen!

  4. 4.

    Quelle ist unbekannt.

  5. 5.

    Vgl. Henri Poincaré, Edward N. Lorenz, Benoît Mandelbrot und Mitchell Feigenbaum.

  6. 6.

    „Die Lösungen von heute sind die Probleme von morgen!“ (Clare Graves).

  7. 7.

    Interessant ist hier vielleicht, dass wir in der Schweiz diese bewusste De-Synchronisation nicht kennen: Richter und Anwälte sind genauso gut oder schlecht angezogen, wie die Mandanten selbst. Einzig vor dem Bundesgericht wird den Anwälten empfohlen, in einem dunklen Anzug aufzutreten. Wie ich noch als Anwalt tätig war, war es gang und gäbe, dass man im Sommer im leichten Sommeranzug ohne Krawatte vor Gericht aufgetreten ist und dann auf Vorschlag des Präsidenten, den Sakko ausgezogen hat. Dieses ist, wie ich von Kollegen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich gehört habe, in diesen Ländern schlicht unvorstellbar. Woher kommt das? Vielleicht daher, dass man in der Schweiz mehr nach Können und nicht nach Standeszugehörigkeit unterscheidet? Der Adel wurde in der Schweiz schon 1291 vertrieben und die Macht dem Volk übergeben.

  8. 8.

    Bis 1993 gab es in der Schweiz noch keinen Anspruch auf Militärdienstverweigerung aus Gewissensgründen. Heute ist es, wegen der Verkleinerung der Armee, oft fast schwieriger, ausgehoben als abgewiesen zu werden! The times they are a-changing!

  9. 9.

    Ein Linienhalter ist ein Lehrer einer Tradition, der ermächtigt wurde, alle Übertragungen der jeweiligen Schule an Schüler weiterzugeben.

  10. 10.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Camp-David-Abkommen.

  11. 11.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Leben_der_Anderen.

  12. 12.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Faber,_B%C3%B6nisch,_Dalay_und_Kossik.

  13. 13.

    http://florinroebig.com.

  14. 14.

    https://www.destinationhotels.com/skamania.

  15. 15.

    Ich habe mich oft gefragt, ob Kinder oder angehende Jugendliche eigentlich schon 2nd position gehen können oder nicht. Ich haben deshalb einige Jungs im Alter von etwa zehn Jahren gefragt, ob sie bereit wären, an einem kleinen Experiment teilzunehmen. Sie waren es. Also haben wir sie gebeten, einen Freund, mit dem sie Streit hatten, zu benennen und sich dann vorzustellen, sie würden die Welt einmal nicht mehr mit ihren Augen sehen, sondern aus seinen Augen, indem sie sich vorstellen würden, sie wären dieser Freund. Die meisten wollten dies nicht und die, die es taten, sagten, das würde ihnen nichts bringen außer Kopfschmerzen.

  16. 16.

    Eine Aussage, die ich selbst von Richard Bandler circa 1994 als Teilnehmer in einer seiner Ausbildungen im Bayerischen Hof in München gehört habe.

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