Zusammenfassung
Das Deutsche Institut für Menschenrechte ist die unabhängige Nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands. In seiner Arbeit spielt der menschenrechtliche Schutz vor Diskriminierung eine wesentliche Rolle. Nationale Menschenrechtsinstitutionen haben eine Brückenfunktion zwischen dem internationalen und dem nationalen Menschenrechtsschutzsystem. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt oft im Bereich des rechtlichen Diskriminierungsschutzes und der Stärkung der Rechtsdurchsetzung. Daneben bildet die Sensibilisierung für Diskriminierung einen wichtigen Aspekt der Menschenrechtsbildung. Der Beitrag stellt – ausgehend von der Lage bei der Etablierung des Instituts 2001 – Strategien des Instituts vor, um zur Stärkung des Diskriminierungsschutzes in Deutschland beizutragen, und reflektiert die Chancen und Herausforderungen eines Menschenrechtsansatzes.
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Notes
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Vgl. etwa die Info-Briefe des Netz gegen Rassismus, http://www.netz-gegen-rassismus.de/infobriefe-forum.php.
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Umfassende Informationen und Dokumente zu den Deutschland betreffenden Verfahren hält das Institut unter http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/menschenrechtsinstrumente/ bereit.
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Allerdings hat Deutschland dieses Verfahren für den UN-Sozialausschuss noch nicht ratifiziert und die Beschwerden vor dem UN-Menschenrechtsauschuss in einem Vorbehalt auf Fälle von Diskriminierung bei einem der anderen Rechte des Zivilpaktes beschränkt.
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Da Deutschland das Protokoll 12 zur Europäischen Menschenrechtskonvention nicht ratifiziert hat, können aus Deutschland hier allerdings nur Beschwerden wegen Diskriminierung in Bezug auf eines der Konventionsrechte (also z. B. das Folter- und Misshandlungsverbot, den Schutz des Privat- und Familienlebens, die Meinungsfreiheit, die Religionsfreiheit etc.) eingelegt werden. Protokoll 12 erweitert den Diskriminierungsschutz vor dem EGMR hingegen auf ein allgemeines Diskriminierungsverbot. Zudem nimmt im Europarat Beschwerden auch der Europäische Sozialausschuss (relevant für Diskriminierungen in den sozialen Rechten) entgegen; auch dieses Verfahren hat Deutschland jedoch bislang nicht akzeptiert.
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UN-Generalversammlung: Erklärung der Vereinten Nationen über Menschenrechtsbildung und -training. A/RES/66/137. 2011.
- 11.
Der Begriff wird hier im Sinne der sozialen Konstruktion von Weiß-sein als gesellschaftlichem Statuszeiger verwendet.
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Follmar-Otto, P. (2016). Antidiskriminierungsarbeit des Deutschen Instituts für Menschenrechte. In: Scherr, A., El-Mafaalani, A., Gökcen Yüksel, E. (eds) Handbuch Diskriminierung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11119-9_39-1
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