Zusammenfassung
Das WZB gehört zu den größten sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Europa. So etabliert wie das WZB heute erscheint, so umstritten war seine Gründung und die Entwicklung der ersten Jahre. Ursprünglich von Abgeordneten des Deutschen Bundestages als neuer Typ international vergleichender, empirischer Forschung zur Politikberatung gegründet, konnte sich das WZB erst behaupten als es gelang, die Einrichtungen aus dem unmittelbaren politischen Verwendungszusammenhang fest in die akademische Forschung einzubinden. Entscheidende Bedeutung dafür hatte die Formel „problemorientierte Grundlagenforschung“, die den gesellschaftspolitischen Bezug mit der Orientierung am Reputationssystem der Wissenschaft verknüpfte. Mit seiner Geschichte im Hintergrund ist das WZB daher dazu prädestiniert, die Weiterentwicklung der sozialwissenschaftlichen Forschung und der Integration gesellschaftlicher Referenzen in die Themenwahl und Qualitätssicherung akademischer Forschung voranzutreiben.
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Knie, A., Simon, D. (2016). Geschichte der Soziologie am Wissenschaftszentrum Berlin. In: Moebius, S., Ploder, A. (eds) Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07998-7_55-1
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