Zusammenfassung
Das 1900 erschienene staatswissenschaftliche Werk ist ein Meilenstein in der Geschichte der Staatslehre und prägte Generationen von Staatsdenkern. In Auseinandersetzung mit den juristisch verengten Ansätzen seiner Zeit begründete Jellinek die Staatslehre als interdisziplinäres Fach, das seinen Gegenstand nicht nur als juristische Institution betrachtet, sondern auch als gesellschaftliches Gebilde. Entsprechend dieser „Zwei-Seiten-Lehre“ besteht auch seine Allgemeine Staatslehre aus zwei Teilen: der „sozialen Staatslehre“, die sich mit politikwissenschaftlich-sozialen Aspekten beschäftigt, und der juristischen Staatsrechtslehre. Wenn Jellinek betont, dass die Staatslehre sich mit den „konkreten politischen Kräften“ beschäftigen müsse, distanziert er sich von der rechtspositivistischen Dogmatik, für die die nichtjuristischen Aspekte belanglos waren. Er war also keineswegs jener unpolitische Rechtspositivist, als der er oft dargestellt wurde.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Bibliographie
Literatur
J. Kersten: G. J. und die klassische Staatslehre, 2000.
Die normative Kraft des Faktischen. Das Staatsverständnis G. J.s, Hg. A. Anter, 2004.
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Anter, A. (2020). Jellinek, Georg: Allgemeine Staatslehre. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_9792-1
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