Präambel

Dies ist eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK), die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergibt und allen Ärzten und ihren Patienten die Entscheidungsfindung erleichtern soll. Es werden bisher publizierte, relevante Studien herangezogen, gelöste Fragen beantwortet und ungelöste aufgezeigt. Es wird eine Empfehlung abgegeben, für welche Patienten das vorgestellte (diagnostische und/oder therapeutische) Verfahren nach aktueller Datenlage infrage kommen kann. Der Zusammenhang zwischen der jeweiligen Empfehlung und dem zugehörigen Evidenzgrad ist gekennzeichnet. Die Empfehlung ersetzt nicht die ärztliche Evaluation des individuellen Patienten und die Anpassung der Diagnostik und Therapie an dessen spezifische Situation.

Hintergrund

Für spezielle Patientengruppen mit chronischen Erkrankungen und anhaltend hohem Risiko für lebensbedrohliche Rhythmusstörungen besitzt die Prävention des plötzlichen Herztodes mit dem implantierbaren Kardioverter/Defibrillator (ICD) einen festen Stellenwert [1].

Andere Patientengruppen wiederum haben ein nur passager erhöhtes Risiko, infolge einer tödlichen Herzrhythmusstörung zu versterben. Für diese besteht in der Regel keine Indikation zur ICD-Therapie, da andere Therapien zur Verminderung dieses Risikos erst ausgeschöpft werden sollten (Revaskularisation, Herzinsuffizienztherapie und kausale Behandlungsansätze). Ob diese Therapien zu einer Verbesserung der linksventrikulären Pumpfunktion und damit zu einer Verminderung des Arrhythmierisikos führen, kann erst nach einiger Zeit beurteilt werden. Daher muss über die Möglichkeit eines passageren Schutzes bis hin zur definitiven Klärung einer ICD-Indikation nachgedacht werden. Eine solche passagere Therapie kann in der Applikation einer tragbaren Defibrillatorweste („wearable cardioverter/defibrillator“, WCD) bestehen.

Der WCD ist in der Lage, nach der Detektion ventrikulärer Tachyarrhythmien einen externen Schock zu applizieren, mit dem die lebensbedrohliche Rhythmusstörung terminiert werden kann. Leider liegen für diese Therapieform derzeit keine prospektiv randomisierten Daten vor, sodass die vorliegende Stellungnahme ausschließlich aus Registerdaten abgeleitet wurde. Auf dieser Basis hat auch die Heart Rhythm Society (HRS) im Jahr 2012 erstmalig den tragbaren Kardioverter/Defibrillator in das Konzept zur Primärprophylaxe des plötzlichen Herztodes (PHT) aufgenommen [2]. Darüber hinaus stellen Klein et al. [3] in einer aktuellen Übersichtsarbeit die Erfahrungen in der Behandlung der Patienten mit einem WCD dar.

Im Folgenden werden die Empfehlungen der Heart Rhythm Society (HRS) kommentiert und Patientengruppen benannt, in denen nach Ansicht der Autoren der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie eine mögliche Indikation für eine WCD-Therapie gestellt werden könnte.

Funktionsweise des tragbaren Kardioverter/Defibrillators

Die automatische Detektion maligner, ventrikulärer Rhythmusstörungen findet über die am Thorax getragenen Elektroden statt. Die automatische Detektion ist abhängig von der programmierten Detektionsgrenze. Zusätzlich kann das System auch wie ein tragbarer Loop-Rekorder durch den Patienten aktiviert werden und so zur Dokumentation von Rhythmusstörungen unterhalb der programmierten Detektionsgrenze verwendet werden. Nach der automatischen Detektion von ventrikulären Tachykardien oder Kammerflimmern werden Kondensatoren geladen. Vor Abgabe der Energie besteht noch interaktiv die Möglichkeit, von extern, d. h. vom Patienten oder von einer zweiten Person ausgehend, die Energieabgabe zu unterbrechen. Nach Beendigung des Ladevorganges wird dann die Schockabgabe zur Beendigung der lebensbedrohlichen Arrhythmie nach neuerlicher Verifizierung der Rhythmusstörung veranlasst und deren Terminierung entsprechend überprüft. Alle Episodendaten werden gespeichert und können über eine internetbasierte Datenbank abgerufen und eingesehen werden (Telemonitoring).

Im Gegensatz zum ICD verfügt der WCD nur über eine Schockfunktion; Beendigung einer ventrikulären Tachyarrhythmie mittels antitachykarder Stimulation (ATP) oder eine antibradykarde Stimulation können vom WCD nicht geleistet werden.

Die neueste Generation des WCD zeichnet sich durch verbesserten Tragekomfort und Bedienungsfreundlichkeit aus. Aussagekräftige Daten zur Langzeit-Compliance mit dem WCD sind dazu allerdings nicht verfügbar.

Indikationen zur Therapie mit einer tragbaren Defibrillatorweste

Derzeit wird im Expertenkonsens die Indikation zur Therapie mit einem WCD bei folgenden Erkrankungen mit entsprechendem Evidenzniveau wie folgt gesehen:

Klasse-IIa-C-Indikation

1. Bei Patienten unmittelbar nach der Explantation ihres ICD, sofern eine sofortige Reimplantation eines ICD nicht möglich ist

Für Patienten, bei denen das ICD-Aggregat temporär explantiert werden muss (z. B. bei Infektion des ICD-Systems), ist von einem unverändert hohen PHT-Risiko auszugehen, da die Indikation zur ICD-Implantation bereits besteht. Sie sollte im Einzelfall aber durchaus reevaluiert werden, z. B. bei Patienten, die ihren ICD nur aufgrund einer eingeschränkten linksventrikulären Pumpfunktion und einer klinischen Herzinsuffizienz bekommen haben. Patienten mit einer bestehenden Indikation für einen ICD wurden in Kohortenstudien zum WCD eingeschlossen und zeigten ventrikuläre Ereignisraten zwischen 5,2 % in 2 Monaten und 8 % in 3 Monaten [5, 6]. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, die oft mehrwöchigen Hospitalisierungszeiten zur Monitorüberwachung (z. B. bis zur Ausheilung des Infektes) drastisch zu verkürzen. Diese Indikationsstellung wird daher befürwortet.

2. Bei Patienten auf der Warteliste für eine Herztransplantation ohne ICD

Zu diesem Patientenkollektiv („bridge to transplant“) gibt es ebenfalls lediglich Kohortenstudien [6, 7, 8, 9]. Für Patienten mit geplanter Herztransplantation, die nach Hause entlassen werden können, wird ein WCD aufgrund des deutlich erhöhten PHT-Risikos von der „International Society for Heart and Lung Transplantation“ als Klasse-I-Indikation empfohlen [10]. Dieser Empfehlung schließt sich die DGK an.

Klasse-IIb-C-Indikation

Linksventrikuläre Ejektionsfraktion noch nicht abschließend beurteilbar, Herzinsuffizienz mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) von ≤ 35 %, wenn noch kein permanentes Risiko für den plötzlichen Herztod festgestellt wurde: d. h. Patient

  1. 1.

    mit zu erwartender Verbesserung der linksventrikulären Funktion bei Myokarditis (bzw. Verdacht auf Myokarditis) oder bei Erstdiagnose einer dilatativen Kardiomyopathie (DCM) oder bei vermuteter Tachymyopathie, wenn die Rhythmusstörung beseitigt werden kann,

  2. 2.

    mit erwarteter Besserung als Folge einer Schwangerschaftskardiomyopathie,

  3. 3.

    innerhalb von 4 Wochen nach Revaskularisation durch perkutane Koronarintervention (PCI) und innerhalb von 90 Tagen nach Revaskularisation mittels aortokoronarem venösem Bypass (ACVB),

  4. 4.

    sekundärprophylaktische ICD-Indikation bei noch nicht abgeschlossener Diagnostik,

  5. 5.

    Patienten mit kurz (< 40 Tage) zurückliegendem Myokardinfarkt.

Zu 1. Patienten mit zu erwartender Verbesserung der linksventrikulären Funktion

In der WCD-Kohortenstudie wurden 18 % von 354 Patienten mit einem WCD versorgt, um bei unklarem PHT-Risiko eine verlängerte Risikostratifizierungsphase (2 bis 3 Monate) zu ermöglichen [6]. Dies waren größtenteils Patienten mit neu diagnostizierter Myokarditis oder DCM und sekundärprophylaktischer ICD-Indikation. Bei 3 % handelte es sich um neu diagnostizierte Fälle von langem QT- oder Brugada-Syndrom. Die Ereignisrate binnen 3 Monaten lag in diesem Kollektiv bei 13 %. Interessanterweise wurde im Anschluss an die prolongierte Risikostratifizierung bei 21 % dieser Patienten auf eine dauerhafte ICD-Implantation verzichtet. In einem aktuellen Einzelfallbericht wird auch die WCD-Therapie bei einer Patientin mit Synkopen im Rahmen einer Tako-Tsubo-Myopathie mit typischerweise reversibler hochgradig reduzierter LV-Funktion beschrieben [11].

In der DEFINITE-Studie zur ICD-Implantation wurden Patienten mit nichtischämischer Kardiomyopathie, EF ≤ 35 % und dem Vorliegen einer nicht anhaltenden ventrikulären Tachykardie im Langzeit-EKG eingeschlossen [12]. Nach einem mittleren Nachverfolgungszeitraum von 29 Monaten fand sich kein statistisch signifikanter Mortalitätsunterschied zwischen den randomisierten Patienten. In dieser Studie betrug das Risiko zu versterben in der Gruppe ohne ICD nach 1 Jahr 7 % im Vergleich zur ICD-Gruppe von 2,5 % [13]. In DEFINITE wurde jedoch auch gezeigt, dass die Mortalität innerhalb der ersten 3 Monate nach Erstdiagnose einer dilatativen Kardiomyopathie besonders hoch ist [13]. Ein Schwachpunkt der DEFINITE-Studie besteht darin, dass die hier eingeschlossenen Patienten nicht schon über einen längeren Zeitraum, d. h. mehrere Monate, eine optimierte Herzinsuffizienztherapie erhalten haben.

Daher kann in der Frühphase einer nichtischämischen Kardiomyopathie eine WCD-Therapie ebenfalls nicht generell empfohlen werden. Auch diese Indikation bleibt somit eine Einzelfallentscheidung.

Zu 2. Patientinnen mit erwarteter Besserung bei Schwangerschaftskardiomyopathie

Für die postpartale Kardiomyopathie ist bei deutlich erhöhter Mortalität in der peripartalen und postpartalen Phase (ca. 1 Monat vor und 6 Monate nach Entbindung) eine hohe Rate an Reversibilität beschrieben. Durch spezifische Therapie mit Bromocriptin eröffnet sich hier außerdem ein zusätzlicher vielversprechender Therapieansatz [14, 15]. Nach Daten einer aktuellen kleinen Kohortenstudie scheint das PHT-Risiko bei postpartaler Kardiomyopathie etwas niedriger als bei dilatativer Kardiomyopathie zu sein [16].

In Analogie zu Punkt 1. sehen wir hier die Möglichkeit, in Fällen mit Rückbildung der Kardiomyopathie durch Überbrückung der vulnerablen peri- und postpartalen Phase mit einem WCD den Anteil an dauerhaften ICD-Implantationen zu reduzieren.

Zu 3. Patienten mit vorgesehener Revaskularisation (PCI oder ACVB) oder innerhalb von 4 Wochen (PCI) bzw. 90 Tagen (ACVB) nach Revaskularisation

Hier sollte zwischen interventioneller (PCI/Stent) und operativer (ACVB) myokardialer Revaskularisierung unterschieden werden. Der Stellenwert der interventionellen koronaren Revaskularisation für die Prognose quoad vitam sowohl von KHK-Patienten mit stabiler Angina pectoris als auch bei KHK-Patienten mit Herzinsuffizienz ist bisher nicht gut belegt [18, 19]. Bezüglich eines zusätzlichen Nutzens einer ICD- oder WCD-Therapie für Patienten mit hochgradig eingeschränkter LV-Funktion während des Zeitraumes unmittelbar nach interventioneller Revaskularisierung gibt es auch hier keine aussagekräftigen Daten. In der für die primärprophylaktische ICD-Indikation wegweisenden MADIT-II-Studie waren Patienten mit Revaskularisierung (inklusive PCI) innerhalb der letzten 3 Monate explizit ausgeschlossen [19]. Es liegen somit auch für dieses Patientenkollektiv derzeit keine ausreichenden Daten für eine generelle WCD Empfehlung vor.

Für die ICD-Versorgung von Patienten (EF < 35 %, NYHA I–III) im Rahmen der operativen Revaskularisierung (noch intraoperativ) zeigte die randomisierte CABG-Patch-Studie von 1997 keinen Überlebensvorteil [20]. Im Rahmen dieser Studie wurden damals die ICD noch abdominell implantiert, und die Defibrillationselektrode bestand aus einem Perikard-Patch. Ob eine WCD-Therapie hier einen Mortalitätsvorteil erzielen könnte, ist momentan nicht belegt. Die vorhandenen und nachstehend zitierten Untersuchungen weisen eine heterogene kardiale Ereignisrate auf. Die BIROAD-Studie von 2004 mit 112 Patienten, welche die generelle Effektivität des WCD zur Therapie von ventrikulären Tachykardien belegte, schloss zum großen Teil Patienten nach ACVB ein. Hier kam es innerhalb von 2,6 Monaten zu 4 erfolgreichen Defibrillationen bei 3 Patienten [21]. Die Kohortenstudie von Chung et al. [5] zeigte bei 243 Post-ACVB-Patienten mit WCD eine Ereignisrate von 0,8 % in 1,5 Monaten. Eine andere Kohortenstudie mit 354 Patienten zeigte in der Subgruppe der Post-ACVB-Patienten (25 %) mit einem WCD eine deutlich höhere ventrikuläre Ereignisrate von 7 % binnen 3 Monaten [6]. Eine Arbeit verglich 809 Patienten mit EF < 35 % und WCD nach Revaskularisation (PCI oder ACVB) mit vergleichbaren Patienten aus einem amerikanischen Register („matched cohort“, 4149 Patienten) und stellt eine signifikante absolute Risikoreduktion durch den Einsatz des WCD in der frühen Postrevaskularisationsphase (90 Tage) fest [22]. Die absolute Mortalität mit bzw. ohne Einsatz des WCD betrug nach ACVB 3 % gegenüber 7 % und nach PCI/Stent 2 % gegenüber 10 %. Aufgrund der Limitationen einer Matched-cohort-Analyse im Vergleich zu einer randomisierten Studie kann zum derzeitigen Zeitpunkt hieraus keine generelle Therapieindikation abgeleitet werden, obwohl die Ergebnisse für die Verwendung eines WCD sprechen. Nach Ansicht der Verfasser kann daher in einzelnen Fällen innerhalb von 4 Wochen nach PCI bzw. 90 Tagen nach Revaskularisation durch ACVB und bei relevanter Ischämie und passageren Kontraindikationen für eine Revaskularisation eine temporäre WCD-Versorgung indiziert sein.

Zu 4. Sekundärprophylaktische ICD-Indikation bei noch nicht abgeschlossener Diagnostik

In Einzelfällen einer sekundärprophylaktischen ICD-Indikation, in denen der Patient aufgrund noch unklarer Diagnose (z. B. idiopathische Genese) einer dauerhaften ICD-Implantation ablehnend gegenübersteht, kann die zeitlich limitierte Verordnung (1 bis 2 Monate) eines WCD indiziert sein, um eine prolongierte Risikostratifizierung zu ermöglichen (z. B. durch molekulare Diagnose, kardiale Magnetresonanztomographie etc.).

Zu 5. Patienten mit kurz (< 40 Tage) zurückliegendem Myokardinfarkt

Patienten in der subakuten Postmyokardinfarktphase (< 40 Tage nach Myokardinfarkt) unterliegen im Falle einer hochgradig reduzierten LVEF einem erhöhten PHT-Risiko [23]. Es beträgt im ersten Monat nach Infarkt 2,25 %, im zweiten und dritten Monat 1,0 % pro Monat. Bisherige ICD-Studien konnten für diesen frühen Zeitraum allerdings keinen Überlebensvorteil durch den ICD belegen. Trotz Reduktion der rhythmogenen Todesfälle unterschied sich die Gesamtmortalität zwischen ICD- und Kontrollgruppen nicht signifikant. Eine mögliche Erklärung bietet die Konversionstheorie: Bei Verhinderung des PHT sterben Patienten mit hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Funktion nach Myokardinfarkt zu einem relevanten Teil an der Progression der Herzinsuffizienz, die Gesamtmortalität wird daher nicht reduziert, sondern nur von plötzlichem zu nichtplötzlichem Herztod verschoben [24]. So zeigte sich in der DINAMIT-Studie eine jährliche Gesamtmortalität von 7,5 vs. 6,9 % [25]. Die IRIS-Studie, die vergleichbare Patienten mit speziellen Risikoindikatoren (Herzfrequenz > 90/min und/oder nsVTs) einschloss, fand eine Gesamtmortalität von 26,1 vs. 25,8 % während einer mittleren Nachsorgedauer von 37 Monaten [26]. Eine Indikation zur ICD-Implantation wurde daraus konsequenterweise nicht abgeleitet. Allerdings lassen sich die Daten aus den beiden genannten Studien nicht ohne Weiteres auf den WCD übertragen, da es sich hierbei um ein nichtinvasives Verfahren handelt. Ob darüber hinaus der WCD (quasi als „Diagnostikum“) zur Identifizierung von Patienten beiträgt, die auch längerfristig von einem implantierbaren System profitieren, ist ein interessanter, wenngleich noch nicht belegter zusätzlicher Aspekt.

Eine große Phase-III-Studie (VEST/PREDICTS, ClinicalTrials.gov identifier: NCT00628966) zur Klärung dieser Indikation für den WCD wurde 2008 initiiert. Die Studie ist aktiv, jedoch werden im Augenblick aufgrund des Rückzuges des Sponsors keine Patienten eingeschlossen.

Zusammenfassend ist anzumerken, dass bei Patienten in der frühen Postmyokardphase (< 40 Tage) und deutlich eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion nur im begründeten Einzelfall eine Indikation zu einem WCD besteht.

Klasse-III-Indikation

Die folgenden Szenarien stellen die Fälle dar, in denen keine Indikation für eine WCD-Therapie besteht.

1. Terminale nichtkardiale Erkrankung

Laut der aktuellen gemeinsamen europäisch-amerikanischen Leitlinie zum Management von ICDs bei terminal erkrankten Patienten erleben ca. 20 % dieser Patienten schmerzhafte ICD-Schockabgaben. Diese gehen mit Einschränkungen der Lebensqualität einher sowie mit Stress für Patienten und Familien. In Konkordanz mit den bestehenden Leitlinien zur Implantation von ICDs wird eine regelhafte WCD-Versorgung von Patienten mit einer Lebenserwartung < 1 Jahr nicht befürwortet [27, 28, 29].

2. Ablehnung einer ICD-Therapie aus persönlichen Gründen

Wenn ein Patient das therapeutische Regime eines ICD prinzipiell aus ethischen bzw. religiösen Gründen ablehnt, erscheint auch ein WCD nicht indiziert.