12 Jahre nach Vorlage der ersten Version des DIVI-Notarzteinsatzprotokolls [1] und 4 Jahre nach Veröffentlichung der Version 4.0 [3] ist nun eine neue Version erarbeitet worden (Abb. 1), in die die Erfahrungen und Kritik aus den vergangenen Jahren eingeflossen sind. Es reiht sich ein in die anderen Dokumentationsinstrumente der DIVI, das Rettungsdienstprotokoll [2] und das Intensivtransportprotokoll [4].

Abb. 1
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DIVI-Notarzteinsatzprotokoll Version 4.2

Die primären Ziele für die Weiterentwicklung des Protokolls waren zum einen, den Mitarbeitern(innen) des aufnehmenden Krankenhauses eindeutige und übersichtlich aussagefähige Informationen über das Unfallgeschehen und die notfallmedizinischen Maßnahmen zu übermitteln. Damit soll sichergestellt werden, dass keine für die weitere Diagnostik und Therapie des Notfallpatienten wichtige Information verloren geht. Zum anderen soll das Protokoll ein Instrument darstellen, in dem die Mitarbeiter(innen) im Rettungsdienst ihrer Dokumentationspflicht umfassend und vollständig nachkommen können.

Damit ist die Basis für das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst gelegt.

Inhalt der Änderungen

Die nur für die interne Analyse erforderlichen Daten zur Notarztfachzugehörigkeit und zum Ausbildungsstand finden sich jetzt nur noch auf den Durchschlägen. Die Kategorie AiP ist gestrichen worden. Im Abschnitt Notfallgeschehen—Anamnese—Erstbefund wurde für die kardiopulmonale Reanimation das Kriterium „beobachteter Kollaps“ und der Zeitpunkt hinzugefügt.

In der Glasgow Coma Scale (3.1) wurden die Kriterien für die beste motorische Reaktion neu formuliert. Zur Dokumentation der Schmerzintensität ist auf eine visuelle Analogskala umgestellt worden. Neu in der Kategorie Erstbefund ist die Beschreibung des psychischen Zustandes in den Kategorien: unauffällig, aggressiv, depressiv, wahnhaft, verwirrt, verlangsamt, euphorisch bzw. nicht beurteilbar.

Unter den Erstdiagnosen wurden die Diagnosen Herzinsuffizienz, soziale Krise und Exsikkose hinzugefügt. Die Medikamentenliste (6.5) wurde um Thrombozytenaggregationshemmer und Thrombolytika ergänzt. Im Kapitel 6 Maßnahmen wurde der Bereich Herz/Kreislauf ergänzt um „Zeitpunkt erste Defibrillation“ und „erstes Wiedereinsetzen der Spontanzirkulation“ (ROSC). Außerdem kann bei der Defibrillation nun unterschieden werden zwischen monophasischer und biphasischer Schockform. Auch die Erstdefibrillation durch Rettungsassistenten bzw. Rettungssanitäter wurde eingefügt.

Im Bereich 6.2 Atmung wurden neben der oralen und nasalen Intubation die Larynxmaske hinzugefügt. Die Lagerung auf der Vakuummatratze wurde in das Kapitel 6.3 Weitere Maßnahmen eingefügt.

Um den neurologischen Verlauf besser beurteilen zu können, wird die Abfrage der Bewusstseinslage auch zum Übergabezeitpunkt erforderlich gemacht.

Die letzte Änderung betrifft wiederum nur die Durchschläge. Die Kategorie 10 Zwischenfälle—Ereignisse—Komplikationen wurde aus juristischen Gründen in „Ereignisdokumentation“ umbenannt.