Die moderne Radiotherapie ist mit und neben der Tumorchirurgie und der Chemotherapie eine der tragenden Säulen in der interdisziplinären Tumortherapie. Heutzutage werden ca. zwei Drittel der Krebspatienten im Laufe ihrer Erkrankung bestrahlt. Der therapeutische Einsatz von Strahlung in der Tumortherapie, insbesondere bei kraniellen Prozessen bringt sowohl für Patienten als auch Therapeuten besondere Belastungssituationen mit sich.
Abgesehen von den psychischen Belastungen, die spezifisch durch die Radiotherapie verursacht oder verstärkt sind [7, 18, 21, 25], begegnet man bei Tumorpatienten während der Strahlentherapie allen Formen psychosozialer Belastung und Störung, die im Gefolge der Auseinandersetzung mit der Tumorerkrankung und der Verarbeitung ihrer Auswirkungen auftreten. Spezifische Probleme werden z. T. von der speziellen Tumorlokalisation, durch spezifische Behandlungsmodalitäten, v. a. durch Krankheitsstadium und Prognose bestimmt. Die persönliche psychosoziale Lebenssituation hat ebenso wie biographische Faktoren Einfluss auf Verarbeitungsmodi und Krankheitserleben und definiert die verfügbaren persönlichen und interpersonellen Ressourcen. Orientiert man sich an Phasenmodellen der Verarbeitung einer bedrohlichen Erkrankung, stellt die Phase der Strahlentherapie eine zumindest vorübergehende Phase erhöhter Vulnerabilität für psychosoziale Belastungen und Störungen dar.
Im Folgenden sollen einige zentrale Aspekte der Radioonkologie, welche in psychoonkologischer Hinsicht als besonders kritisch einzustufen sind, näher beleuchtet werden:
Bestrahlung per se und Behandlungsablauf in der Strahlentherapie
Aufklärung zur therapeutischen Bestrahlung,
spezielle psychische Probleme im Kontext der Strahlentherapie,
Nachsorge, Begleitmedikation und Nebenwirkungen nach Bestrahlung,
Bedarf und Indikation zu psychosozialen Interventionen,
besondere Aspekte der kraniellen Bestrahlung.
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Wenz, F., Steinvorth, S. & Keller, M. Psychoonkologische Belastungen und Interventionsmöglichkeiten in der Radioonkologie. Onkologe 7, 178–184 (2001). https://doi.org/10.1007/s007610170154
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