Abstract
Mit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon am 1. Dezember 2009 wurde auf Ebene der Europäischen Union erstmals ein Element direkter Demokratie primärrechtlich verankert: die Europäische Bürgerinitiative. Diese stellt ein neues Recht der UnionsbürgerInnen dar, muss aber erst noch sekundärrechtlich näher ausgestaltet werden. Seit Ende März 2010 liegt ein entsprechender Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates vor. Die darin vorgesehenen Verfahren und Bedingungen sollen klar, einfach und benutzerfreundlich sein sowie gewährleisten, dass Bürgerinitiativen einerseits repräsentativ für ein unionsweites Interesse und andererseits als Instrument einfach zu handhaben sind. Sie sollen ferner sicherstellen, dass für alle UnionsbürgerInnen unabhängig von dem Mitgliedstaat, aus dem sie stammen, die gleichen Bedingungen für die Teilnahme an einer Bürgerinitiative gelten. Der gegenständliche Beitrag stellt die Grundlagen sowie die Bedingungen und Verfahren der Europäischen Bürgerinitiative dar und geht (noch) offenen Rechtsfragen nach.
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Obwexer, W., Villotti, J. Die Europäische Bürgerinitiative. Grundlagen, Bedingungen und Verfahren. Journal für Rechtspolitik 18, 108–121 (2010). https://doi.org/10.1007/s00730-010-303-2
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00730-010-303-2
Deskriptoren
- Demokratie, direkte
- Demokratie, partizipative
- Demokratiedefizit
- Durchführungsrechtsakte
- Europäische Bürgerinitiative
- Europäische Union
- Initiativmonopol der Kommission
- Petition
- Rechtsetzung, delegierte
- Vertrag von Lissabon