Die Neuroretinitis ist gekennzeichnet durch eine Vaskulitis der prälaminären Arteriolen der Papille mit submakulär fortgeleitetem Transsudat und sekundären, sternförmigen Lipidablagerungen. Die idiopathische Neuroretinitis ist durch eine Vielzahl infektiöser und nichtinfektiöser intraokularer und allgemeiner Erkrankungen bedingt. Die wichtigsten Infektionen sind diejenigen durch Bartonella henselae, Helminthen (Baylissascaris procyonis, Alaria mesocercaria) und durch Borrelia burgdorferi (Lyme-Borreliose). Die klinische Diagnostik stützt sich auf den Fundusbefund sowie auf das Differentialblutbild, auf spezifische Enzymimmunoassays (Blut und Liquor), auf das Fluoreszenzangiogramm (Sichtbarmachung subretinaler Larva migrans “tracks”), auf die Gesichtsfelduntersuchung (zökozentraler Ausfall) und das ERG. Die Wirksamkeit einer antibiotischen/antiparasitären Therapie ist nicht gesichert. Als chirurgische Maßnahmen kommen die Extraktion und Identifizierung sub-, intra- oder präretinal gelegener Parasiten oder deren Zerstörung mittels Photokoagulation in Frage sowie die Therapie sekundärer Schäden (Begleitvaskulitis mit Visusreduktion, epiretinale Membranen). Ausprägung und Schweregrad der Erkrankung bestimmen die Prognose. Eine Optikusatrophie mit geringem oder mäßigem Visusverlust ist häufig.
Article PDF
Use our pre-submission checklist
Avoid common mistakes on your manuscript.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Bialasiewicz, A. Neuroretinitis. Ophthalmologe 97, 374–391 (2000). https://doi.org/10.1007/s003470050541
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s003470050541