Hintergrund: Die PRK ist der heute am häufigsten durchgeführte refraktivchirurgische Eingriff. Um die Brechkraft der Hornhaut zu verändern, werden die vorderen Stromaanteile einschließlich der Bowman-Membran mit einem Laserstrahl verdampft. Diese Operation stellt einen erheblichen Eingriff in die Struktur der Hornhaut dar. Wie verändern sich die biomechanischen Eigenschaften einer so veränderten Hornhaut?
Material und Methode: Wir untersuchten 26 Patienten nach photorefraktiver Keratektomie und 25 unoperierte Probanden als Kontrollgruppe mit der von uns entwickelten druckinduzierten Hornhautstabilitätsmessung. Bei dieser Meßmethode werden die Probanden auf einer Kippliege um 180° gedreht, wodurch es zu einem intraokularen Druckanstieg von ca. 16 mmHg kommt. Vor und während des Kippmanövers wird der Hornhautkrümmungsradius mit dem Photokeratoskop bestimmt. Die Änderung des Hornhautkrümmungsradius unter Druckbelastung ist der Parameter für die Beurteilung der Hornhautstabilität.
Ergebnisse: Die zentrale Hornhaut flachte bei den PRK-Patienten um 0,038 ± 0,056 dpt (nicht signifikant) und bei den unoperierten Probanden um 0,187 ± 0,045 dpt (p < 0,05) ab. Bei Aufteilung der PRK-Patienten nach der Länge der postoperativen Zeit, zeigten die vor weniger als 1 Jahr operierten Hornhäute zentral eine geringe Versteilerung, wohingegen die vor 1 oder mehr Jahren operierten Hornhäute ein den unoperierten Hornhäuten ähnliches Verhalten im Druckversuche zeigten (p < 0,05).
Schlußfolgerung: Nach photorefraktiver Keratektomie ist die Stabilität der Hornhaut im Vergleich zu unoperierten Hornhäuten post-operativ verändert. Nach etwa 1 Jahr scheint es im Rahmen von stromalen Umbauvorgängen zu einer Normalisierung der Hornhautstabilität zu kommen.
Background: Photorefraktive keratectomy (PRK) is the most frequent refractive surgical procedure worldwide. The central corneal thickness is reduced due to removal of the anterior stroma, including Bowman's layer, with a laser beam. This procedure results in considerable alterations of the corneal structure. What does this mean for the mechanical properties of the cornea?
Methods: Intraocular pressure was increased via a 180° tilt. Before and during this procedure, corneal topography was measured by photokeratoscopy. We examined 26 patients after PRK and 25 controls who had not undergone any surgical procedure.
Results: The corneal center flattened by 0.038 ± 0.05 dpt (P > 0.05) in the PRK patients and by 0.187 ± 0.045 dpt (P < 0.05) in the control group. PRK patients within 1 year after operation showed a minimal central corneal steepening, whereas PRK patients after more than 1 year showed a reaction similar to that in normal corneas (P < 0.05).
Conclusion: Corneal stability is altered after PRK. After 1 year corneal stability seems to normalize due to stromal remodelling.
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Böhm, A., Kohlhaas, M., Lerche, RC. et al. Biomechanische Untersuchung der Hornhautstabilität nach photorefraktiver Keratektomie. Ophthalmologe 94, 109–113 (1997). https://doi.org/10.1007/s003470050090
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003470050090