Zusammenfassung
Für den Nachweis der Vollendung des 18. und des 21. Lebensjahrs kommt der Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation im Kanon der von der Arbeitsgemeinschaft für Forensische Altersdiagnostik (AGFAD) empfohlenen Methoden für Altersschätzungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen entscheidende Bedeutung zu. Zum zeitlichen Verlauf der Ossifikation der medialen Claviculaepiphyse liegen zahlreiche osteologische, projektionsradio-, computertomo-, magnetresonanztomo- und sonographische Untersuchungen vor. Die wesentlichen Studien werden modalitätengetrennt vorgestellt. Ihre Anwendbarkeit in der Altersschätzungspraxis wird diskutiert.
Abstract
The Study Group on Forensic Age Diagnostics recommends various methods for age estimation in living adolescents and young adults. Among these, the evaluation of clavicular ossification has a decisive role as to the question of whether the ages of 18 and 21 years have been completed. There are many studies that investigated the time course of clavicular ossification by means of osteology, projection radiography, computed tomography, magnetic resonance imaging and sonography. This article presents the relevant studies subdivided by modalities and discusses the respective applicability in age estimation practice.
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Die forensische Altersdiagnostik bei lebenden Personen ist ein relativ junges Forschungsgebiet. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien zum zeitlichen Verlauf der Schlüsselbeinossifikation mit verschiedenen Bildgebungsmodalitäten durchgeführt. In der Zusammenschau dieser Studien ergeben sich klare wissenschaftliche Belege für die Nachweisbarkeit der Vollendung der juristisch relevanten Altersgrenzen 18 und 21 Jahre.
Hintergrund
Osteologische Untersuchungen zum zeitlichen Verlauf der Schlüsselbeinossifikation [2, 5, 12, 19, 20, 21, 23, 32, 33, 35] sind für die forensische Altersdiagnostik bei lebenden Personen nur von untergeordnetem Interesse, da die in ihnen ermittelten Referenzwerte auf Ossifikationsstadien, die mit bildgebenden Verfahren bestimmt wurden, nicht übertragen werden können. Gleichwohl sind auch die osteologischen Arbeiten wichtige Belege für den gesetzmäßigen zeitlichen Verlauf der Schlüsselbeinossifikation. Neben projektionsradiographischen Untersuchungen wurden auch zahlreiche Computertomographie(CT)-Studien durchgeführt. In den letzten Jahren kamen sonographische und Magnetresonanztomographie(MRT)-Untersuchungen hinzu. Mehrere Arbeiten haben gezeigt, dass für die Umsetzung eines Ossifikationsstadiums in ein Altersintervall modalitätenspezifische Referenzstudien verwendet werden müssen [9, 28, 36]. Daher werden in diesem Beitrag die wesentlichen Studien zum Ossifikationsverlauf der medialen Claviculaepiphyse modalitätengetrennt präsentiert. Hierbei wird besonders auf ihre Anwendbarkeit in der Altersschätzungspraxis eingegangen.
Studien
Projektionsradiographie
Die erste projektionsradiographische Studie zum zeitlichen Verlauf der Ossifikation der medialen Claviculaepiphyse wurde 1932 von Flecker [6] publiziert. Das Studienkollektiv bestand aus 655 Krankenhauspatienten europäischer Abstammung mit einer Altersobergrenze von 30 Jahren. Eine isolierte knöcherne Epiphyse wurde bei männlichen Personen zwischen 12 und 25 Jahren sowie bei weiblichen Personen zwischen 11 und 26 Jahren beobachtet. Als Alter, in dem die Mehrzahl der Epiphysen mit der Metaphyse fusioniert war, wird für beide Geschlechter 22 Jahre mitgeteilt. Altersminima oder -maxima wurden nicht angegeben. Bereits Flecker [6] wies auf die schwierige Beurteilbarkeit der medialen Claviculaepiphysen auf konventionellen Röntgenbildern aufgrund von Überlagerungen durch intrathorakale Strukturen, wie Rippen und Wirbel, hin.
Die folgende Studie stammt von Galstaun [7]. Es wurden 655 Inder der Altersgruppe 12 bis 25 Jahre untersucht. Ein isolierter epiphysealer Knochenkern wurde beim männlichen Geschlecht zwischen 15 und 24 Jahren, beim weiblichen Geschlecht zwischen 14 und 20 Jahren festgestellt. Eine knöcherne Verbindung zwischen Epiphyse und Metaphyse wurde bei Männern erstmals mit 19 Jahren und bei Frauen erstmals mit 20 Jahren beobachtet. Allerdings bleibt unklar, ob es sich um eine partielle oder eine komplette Fusion gehandelt hat.
Jit u. Kulkarni [13] untersuchten 684 Inder der Altersgruppe 11 bis 30 Jahre. Es wurden sagittale Aufnahmen der medialen Schlüsselbeinenden ausgewertet. In Zweifelsfällen wurden auch Schrägaufnahmen angefertigt. Vier Ossifikationsstadien wurden unterschieden (Stadium 1: keine knöcherne Epiphyse, Stadium 2: isolierte knöcherne Epiphyse, Stadium 3: partielle Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse, Stadium 4: komplette Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse). Das Stadium 2 wurde beim männlichen Geschlecht zwischen 14 und 21 Jahren, beim weiblichen Geschlecht zwischen 11 und 21 Jahren beobachtet. Das Stadium 3 trat bei Männern zwischen 18 und 24 Jahren sowie bei Frauen zwischen 18 und 23 Jahren auf. Das Stadium 4 wurde bei Männern frühestens mit 22 Jahren und bei Frauen erstmals mit 23 Jahren registriert.
Schmeling et al. [25] untersuchten aus arbeitsmedizinischer Indikation gefertigte Thoraxübersichtsaufnahmen von 873 Mitarbeitern eines Berliner Krankenhauses der Altersgruppe 16 bis 30 Jahren, von denen 699 bezüglich des Schlüsselbeinossifikationsstadiums beurteilbar waren. Für die Stadienbestimmung wurde eine 5-stufige Klassifikation verwendet (Stadium 1: keine knöcherne Epiphyse, Stadium 2: isolierte knöcherne Epiphyse, Stadium 3: partielle Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse, Stadium 4: komplette Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse mit abgrenzbarer Epiphysennarbe; Stadium 5: komplette Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse ohne abgrenzbare Epiphysennarbe; Abb. 1). Das Stadium 3 wurde beim männlichen Geschlecht zwischen 16 und 24 Jahren sowie beim weiblichen Geschlecht zwischen 16 und 26 Jahren beobachtet. Das Stadium 4 trat bei Männern frühestens mit 21 Jahren und bei Frauen frühestens mit 20 Jahren auf. Das Stadium 5 wurde bei beiden Geschlechtern erstmals mit 26 Jahren diagnostiziert.
Garamendi et al. [8] werteten Thoraxübersichtsaufnahmen von 123 Spaniern der Altersgruppe 5 bis 75 Jahre aus. Zur Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation wurde die Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] verwendet. Die Ergebnisse wurden nicht geschlechtergetrennt angegeben. Stadium 1 fand sich bis zum 19. Lebensjahr. Stadium 2 trat gar nicht auf. Stadium 3 wurde zwischen dem 18. und dem 46. Lebensjahr diagnostiziert. Stadium 4 wurde frühestens mit 19 Jahren und Stadium 5 frühestens mit 20 Jahren beobachtet. Lediglich 8 Fälle wurden als nichtbeurteilbar klassifiziert.
Cameriere et al. [4] überprüften die Beobachterübereinstimmung der Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] anhand von Thoraxübersichtsaufnahmen, die bei 274 Personen der Altersgruppe 12 bis 25 Jahre gefertigt worden waren. Zwei der 5 Untersucher waren forensische Anthropologen mit geringer Erfahrung in der radiologischen Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation. Die übrigen 3 Untersucher (2 forensische Zahnärzte und ein Rechtsmediziner) verfügten über Erfahrungen in der Anwendung der Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25]. Die Zwischenbeobachterübereinstimmung bei 2 Untersuchern war lediglich schwach. Die Zwischenbeobachterübereinstimmung der 3 übrigen Untersucher war mittelmäßig. Es wurde geschlussfolgert, dass zur Verbesserung der Beobachterübereinstimmung überlagerungsfreie bildgebende Verfahren, wie CT oder MRT, eingesetzt werden sollten.
Ausbildung und Erfahrung der Untersucher sind bedeutsame Faktoren für die korrekte Stadienbeurteilung.
Brown et al. [3] untersuchten Thoraxübersichtsaufnahmen von 1035 Ghanaern im Altersbereich von 16 bis 32 Jahren. Es wurde die Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] verwendet. Aufgrund statistisch nichtsignifikanter Unterschiede zwischen der linken und der rechten Körperseite wurden nur die Ergebnisse der linken Seite angegeben. Stadium 3 trat beim männlichen Geschlecht zwischen 18 und 31 Jahren, beim weiblichen Geschlecht zwischen 17 und 30 Jahren auf. Stadium 4 wurde beim männlichen Geschlecht frühestens mit 21 Jahren sowie beim weiblichen Geschlecht frühestens mit 20 Jahren beobachtet. Stadium 5 fand sich bei beiden Geschlechtern erstmals mit 25 Jahren. Die Studie unterstützt die These, dass die Ethnie der zu untersuchenden Person keinen signifikanten Einfluss auf die Ossifikation der medialen Claviculaepiphyse ausübt.
Wittschieber et al. [38] bestimmten vergleichend das Ossifikationsstadium der medialen Claviculaepiphyse auf posterior-anterioren und Schrägaufnahmen (links anterior oblique und rechts anterior oblique) von 836 Sternoclaviculargelenken der Altersgruppe 15 bis 30 Jahre. Zur Stadienbestimmung wurde die Klassifikation von Schmeling et al. [25] verwendet. Es wurde festgestellt, dass in 25 % der Fälle eine der Schrägaufnahmen ein von der sagittalen Aufnahme abweichendes Ossifikationsstadium aufwies. Hieraus wurde geschlussfolgert, dass an sagittalen Aufnahmen gewonnene Referenzwerte nicht für an Schrägaufnahmen bestimmten Claviculaossifikationsstadien verwendet werden dürfen. In der Altersschätzungspraxis sollten projektionsradiographische Untersuchungen zur Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation nur noch durchgeführt werden, wenn kein CT verfügbar ist.
Computertomographie
Die erste CT-Studie zum Ossifikationsverlauf der medialen Claviculaepiphyse wurde 1997 von Kreitner et al. [17] publiziert. In dieser Untersuchung wurden CT-Aufnahmen des Thorax und des Schultergürtels von 279 weißen Mitteleuropäern der Altersgruppe 0 bis 30 Jahre retrospektiv ausgewertet. Die verwendeten Schichtdicken betrugen zwischen 1 und 8 mm. Es wurde eine 4-stufige Stadieneinteilung verwendet: Stadium 1 entspricht der nichtverknöcherten Epiphyse. Im Stadium 2 ist die Epiphyse verknöchert. Im Stadium 3 ist die Epiphyse partiell und im Stadium 4 komplett knöchern mit der Metaphyse fusioniert. Das Stadium 1 trat bis zum 17. Lebensjahr auf. Stadium 2 wurde zwischen dem 13. und dem 23. Lebensjahr diagnostiziert. Stadium 3 wurde zwischen dem 16. und 27. Lebensjahr beobachtet, und das Stadium 4 trat frühestens mit 22 Jahren auf. Seitenunterschiede wurden in 4 Fällen (1,4 %) registriert, führten jedoch nach Angabe der Autoren zu keiner bedeutsamen Änderung der Stadienverteilung zwischen der rechten und der linken Seite. In einer 1998 veröffentlichten Studie präsentierten Kreitner et al. [18] die Ergebnisse eines auf 380 Personen angewachsenen Studienkollektivs derselben Altersgruppe, das mit identischer Methode untersucht worden war. Im Unterschied zur 1997 publizierten Studie trat das Stadium 2 bereits mit 11 Jahren auf. Seitenunterschiede wurden in 6 Fällen (1,6 %) beobachtet. Aufgrund der fehlenden Geschlechtertrennung sind die Werte dieser Studien für die Altersschätzungspraxis nicht geeignet.
Es folgte eine Studie von Schulz et al. [27], in der aus traumatologischer Indikation gefertigte CT-Aufnahmen (Schichtdicke 1–7 mm) von 629 Patienten der Altersgruppe 15 bis 30 Jahre retrospektiv untersucht wurden, von denen 556 Fälle bezüglich des Schlüsselbeinverknöcherungsstadiums beurteilt werden konnten. Es wurde die Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] verwendet. Stadium 2 trat bei Männern bis zum 24. Lebensjahr auf, bei Frauen bis zum 22. Lebensjahr. Stadium 3 wurde beim männlichen Geschlecht zwischen dem 18. und dem 28. Lebensjahr beobachtet, beim weiblichen Geschlecht zwischen dem 17. und dem 29. Lebensjahr. Stadium 4 trat bei beiden Geschlechtern frühestens mit 21 Jahren auf. Stadium 5 wurde erstmals bei Männern mit 22 Jahren und bei Frauen frühestens mit 21 Jahren beobachtet. Seitenunterschiede traten in 10,5 % der Fälle auf, waren jedoch nicht statistisch signifikant. Da das Stadium 5 4 bzw. 5 Jahre früher auftrat als in der projektionsradiographischen Untersuchung von Schmeling et al. [25] wurde die Hypothese aufgestellt, dass durch den Partialvolumeneffekt großer Schichtdicken feine anatomische Strukturen, wie die Epiphysennarbe, maskiert werden könnten.
Diese Vermutung wurde von Mühler et al. [22] überprüft. Aus CT-Aufnahmen der Sternoclaviculargelenke von 40 Probanden, die mit einer Schichtdicke von 1 mm akquiriert worden waren, wurden zusätzlich Schichtdicken von 3, 5 und 7 mm rekonstruiert. Für die verschiedenen Schichtdicken wurden 80 mediale Claviculaepiphysen unter Verwendung der Klassifikation von Schmeling et al. [25] bezüglich ihres Ossifikationsstadiums beurteilt. Bei 7 Schlüsselbeinen traten schichtdickenabhängige Stadienunterschiede auf. In einem Fall wurde sogar ein Stadienunterschied zwischen den Schichtdicken 1 und 3 mm beobachtet. Mühler et al. [22] schlussfolgerten, dass in der Altersschätzungspraxis Schichtdicken von 1 mm verwendet werden sollten.
In der Altersschätzungspraxis Schichtdicken von 1 mm verwenden
Schulze et al. [31] untersuchten retrospektiv CT-Aufnahmen von 100 Patienten der Altersgruppe 16 bis 25 Jahre. Die Schichtdicke betrug 1–10 mm. Es wurde die bereits von Kreitner et al. [17] benutzte 4-stufige Stadieneinteilung verwendet. Die Ergebnisse wurden nicht geschlechtergetrennt angegeben. Stadium 2 trat zwischen 16 und 24 Jahren auf. Stadium 3 wurde frühestens mit 16 und Stadium 4 erstmals mit 19 Jahren beobachtet. Statistisch signifikante Seitenunterschiede wurden nicht registriert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das frühe Auftreten des Stadiums 4 den hohen Schichtdicken der ausgewerteten CT-Aufnahmen und einer damit einhergehenden möglichen Maskierung von Knorpelresten der Epiphysenfugen geschuldet ist.
Kaur et al. [14] verwendeten CT-Aufnahmen der Schlüsselbeine von 100 Personen der Altersgruppe 12 bis 30 Jahre und rekonstruierten Schichtdicken von 1, 2, 3, 5 und 7 mm. Im Ergebnis ihrer Untersuchung stellten sie fest, dass bei den Schichtdicken von 1 und 2 mm identische Stadien bestimmt wurden, während es bei den übrigen Schichtdicken zu Stadienunterschieden kam. Die Autoren schlussfolgerten, dass in der Altersschätzungspraxis die CT-Schichtdicke maximal 2 mm betragen sollte.
Die erste Dünnschicht-CT-Studie (Schichtdicke 0,6–1,5 mm) wurde 2010 von Kellinghaus et al. [16] publiziert. Es wurden CT-Aufnahmen von 592 Patienten der Altersgruppe 10 bis 35 Jahre retrospektiv untersucht, von denen 502 Fälle bezüglich des Schlüsselbeinverknöcherungsstadiums evaluiert werden konnten. Es wurde die Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] verwendet. Das Ossifikationsstadium 1 wurde bei beiden Geschlechtern bis zum 15. Lebensjahr diagnostiziert. Stadium 2 trat beim männlichen Geschlecht zwischen 14 und 20 Jahren sowie beim weiblichen Geschlecht zwischen 13 und 19 Jahren auf. Stadium 3 wurde beim männlichen Geschlecht zwischen dem 17. und 27. Lebensjahr sowie beim weiblichen Geschlecht zwischen dem 16. und 27. Lebensjahr beobachtet. Stadium 4 trat bei beiden Geschlechtern erstmals mit 21 Jahren auf; das Stadium 5 wurde frühestens mit 26 Jahren beobachtet. Seitendifferenzen wurden in 31 Fällen (6,2 %) registriert.
Kellinghaus et al. [15] präsentierten 2010 eine neue Einteilung, in der die Ossifikationsstadien 2 und 3 in jeweils 3 Unterstadien differenziert wurden. Beim Stadium 2a beträgt die Länge der ossifizierten Epiphyse maximal ein Drittel der Metaphysenbreite. Beim Stadium 2b beträgt die Epiphysenlänge mehr ein Drittel und maximal zwei Drittel der Metaphysenbreite. Beim Stadium 2c ist die Epiphysenlänge größer als zwei Drittel der Metaphysenbreite. Beim Stadium 3a ist maximal ein Drittel der Epiphysenfuge knöchern durchbaut. Beim Stadium 3b sind mehr als ein Drittel und maximal zwei Drittel der Epiphysenfuge knöchern durchbaut. Beim Stadium 3c sind mehr als zwei Drittel der Epiphysenfuge knöchern durchbaut (Abb. 2). Die neue Stadieneinteilung wurde auf ein Studienkollektiv von 185 Patienten der Altersgruppe 13 bis 26 Jahre angewendet. Die geschlechtergetrennten Spannbreiten des chronologischen Alters für die jeweiligen Stadien sind in Tab. 1 zusammengefasst.
Bassed et al. [1] werteten postmortale CT-Aufnahmen (Schichtdicke 1–2 mm) von 674 Verstorbenen der Altersgruppe 15 bis 25 Jahre aus. Zur Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation benutzten sie die Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25]. Die Stadienbestimmung erfolgte jeweils anhand der repräsentativsten Schicht; in der Publikation wird allerdings nicht näher ausgeführt, was darunter zu verstehen ist. Das Stadium 1 wurde bei Männern bis zum 22. Lebensjahr, bei Frauen bis zum 20. Lebensjahr beobachtet. Das Stadium 2 wurde beim männlichen Geschlecht in der gesamten untersuchten Altersgruppe (15 bis 25 Jahre) registriert, bei Frauen bis zum 22. Lebensjahr. Das Stadium 3 trat bei beiden Geschlechtern frühestens mit 17 Jahren auf. Das Stadium 4 trat beim männlichen Geschlecht frühestens mit 17, bei Frauen mit 19 Jahren auf. Das Stadium 5 wurde beim männlichen Geschlecht erstmals mit 17 Jahren, bei Frauen mit 20 Jahren diagnostiziert. Seitenunterschiede wurden in 122 von 666 Fällen (20,1 %), in denen beide Schlüsselbeine beurteilt werden konnten, beobachtet. In 11 Fällen betrug der Seitenunterschied 2 Stadien und in einem Fall sogar 3 Stadien. Das ungewöhnlich frühe Auftreten der Ossifikationsstadien 4 und 5 sowie der vergleichsweise hohe Anteil von Seitendifferenzen werfen die Frage auf, ob die von Bassed et al. [1] beurteilte repräsentativste Schicht das jeweils höchste Stadium oder das häufigste Stadium zeigte. Aufgrund dieser methodischen Unklarheit sind die Ergebnisse dieser Studie für die Altersschätzungspraxis von begrenztem Wert.
Wittschieber et al. [40] untersuchten prospektiv die Sternoclaviculargelenke von 493 Verstorbenen der Altersgruppe 10 bis 40 Jahre mithilfe der Dünnschicht-CT (Schichtdicke 0,6 mm). Zur Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation wurden sowohl die Hauptstadien von Schmeling et al. [25] als auch die Unterstadien von Kellinghaus et al. [15] verwendet. Das Stadium 1 wurde bei Jungen bis zum Alter von 14 Jahren, bei Mädchen bis zum Alter von 15 Jahren diagnostiziert. Das Stadium 2 trat beim männlichen Geschlecht zwischen 15 und 20 Jahren und beim weiblichen Geschlecht zwischen 14 und 18 Jahren auf. Das Stadium 3 wurde beim männlichen Geschlecht zwischen 16 und 36 Jahren sowie beim weiblichen Geschlecht zwischen 15 und 26 Jahren beobachtet. Das Stadium 4 trat bei beiden Geschlechtern erstmals mit 21 Jahren auf; das Stadium 5 wurde frühestens mit 26 Jahren beobachtet. Die geschlechtergetrennten Spannbreiten des chronologischen Alters für die Unterstadien sind Tab. 1 zu entnehmen. Es wurde bestätigt, dass im Unterstadium 3c bei beiden Geschlechtern das 18. Lebensjahr vollendet ist.
In einer kürzlich erschienenen Studie wurden von Wittschieber et al. [39] mögliche Fehlerquellen bei der Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation anhand von CT-Aufnahmen analysiert. Hierfür wurden die konsensualen Stadienbestimmungen zweier erfahrener Untersucher mit denen eines unerfahrenen Untersuchers bei der Beurteilung von 1420 medialen Schlüsselbeinenden verglichen. Hauptfehlerquelle war die Stadienvergabe durch den unerfahrenen Untersucher bei aufgrund von Normvarianten nichtbeurteilbaren Schlüsselbeinen. Weitere häufige Fehlerquellen waren das Übersehen der Epiphysennarbe und nichtverknöcherter Anteile der ehemaligen Epiphysenfuge. Diese Studie unterstreicht die große Bedeutung der Untersucherqualifikation bei der Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation.
Magnetresonanztomographie
Die erste MRT-Studie zum zeitlichen Verlauf der Schlüsselbeinossifikation wurde 2007 von Schmidt et al. [26] publiziert. Mit einem 1,5-T-Magnetresonanztomographen wurden 54 im Rahmen von Obduktionen asservierte Sternoclaviculargelenke von Verstorbenen der Altersgruppe 6 bis 40 Jahre untersucht. Allen medialen Schlüsselbeinenden konnte ein Ossifikationsstadium zugeordnet werden. Allerdings war aufgrund der Untersuchungszeit von 1 h und 28 min die Methode für lebende Personen nicht verwendbar.
Hillewig et al. [10] untersuchten prospektiv 121 lebende gesunde Studienteilnehmer der Altersgruppe 11 bis 30 Jahre mithilfe des 3-T-MRT. Aufgrund der rasanten Weiterentwicklung der MRT-Technik innerhalb weniger Jahre betrug die Untersuchungszeit nur noch 4 min. Zur Beurteilung der Schlüsselbeinossifikation wurde die Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] verwendet; hierbei war eine Epiphysennarbe allerdings in keinem der Fälle nachweisbar. Aufgrund der geringen Fallzahl für Männer wurden die Ergebnisse nur für das weibliche Geschlecht angegeben. Stadium 1 wurde bis zum Alter von 18 Jahren diagnostiziert. Stadium 2 fand sich zwischen 16 und 21 Jahren. Stadium 3 trat zwischen 11 und 26 Jahren auf. Stadium 5 wurde erstmals mit 18 Jahren beobachtet. Im Jahr 2013 publizierten Hillewig et al. [11] die Ergebnisse eines auf 220 Studienteilnehmer angewachsenen Kollektivs (Altersgruppe 16 bis 26 Jahre). Das methodische Vorgehen entsprach jenem der Studie von 2011. Bei allen Teilnehmern bis zu einem Höchstalter von 19 Jahren wurde eine zusätzliche Handröntgenuntersuchung durchgeführt. Da es zu Schwierigkeiten bei der Darstellung der Epiphysennarbe kam, wurde die bereits von Kreitner et al. [17] verwendete 4-stufige Stadieneinteilung eingesetzt. Bei den 11 Teilnehmern der Altersgruppe 16 bis 19 Jahre mit einem ursprünglich diagnostizierten Stadium 4 wurde zusätzlich das Handradiogramm ausgewertet. In 10 der 11 Fälle war das Handskelett ausgereift. Es wurde geschlussfolgert, dass in diesen 10 Fällen Fehlbestimmungen des Schlüsselbeinossifikationsstadiums vorlagen. Diese Fälle wurden nun dem Schlüsselbeinossifikationsstadium 1 zugeordnet. Nach dieser Korrektur betrug das Mindestalter des Stadiums 4 bei Männern 22 Jahre und bei Frauen 18 Jahre. Nach Angaben der Autoren kann es auch bei der einzigen 18-jährigen Studienteilnehmerin mit einem Stadium 4 zu einer Fehlbestimmung gekommen sein und tatsächlich das Stadium 1 vorliegen. Die nächstältere Studienteilnehmerin mit einem Stadium 4 war 20 Jahre alt.
Tangmose et al. [34] publizierten eine prospektive Studie an 47 Leichen und 55 lebenden Studienteilnehmern der Altersgruppe 12 bis 33 Jahre zur Darstellung des Schlüsselbeinossifikationsstadiums mithilfe des 1-T-MRT. Drei Untersucher bestimmten das Ossifikationsstadium anhand der von Schmidt et al. [26] verwendeten Stadieneinteilung. Bei den Leichen betrug der κ-Wert für die Zwischenbeobachterübereinstimmung 0,410–0,447, bei den lebenden Personen hingegen 0,077–0,125. Zur Verbesserung der Ergebnisreproduzierbarkeit wurde eine 2-stufige Stadieneinteilung vorgeschlagen (unvollständige Fusion vs. vollständige Fusion). Es darf allerdings bezweifelt werden, dass eine solche Stadienreduktion eine hinreichende Aussagesicherheit der Altersschätzung ermöglicht.
Vor dem Hintergrund der Überprüfung fraglicher Altersangaben bei Spitzensportlern, die im Verdacht stehen, sich in altersgruppengebundenen Turnieren durch falsche Geburtsdaten einen unlauteren Wettbewerbsvorteil verschaffen zu wollen, untersuchten Vieth et al. [37] die Ossifikation der medialen Claviculaepiphysen bei 152 Vereinsfußballern zwischen 18 und 22 Jahren mithilfe des 3-T-MRT. Von 304 medialen Schlüsselbeinenden waren 79 aufgrund von Normvarianten (61 Fälle) oder Bewegungsartefakten (18 Fälle) nicht sicher beurteilbar. Im Studienkollektiv konnten alle Unterstadien nach Kellinghaus [15] nachgewiesen werden. Bei einem 21-jährigen Studienteilnehmer wurde das Schlüsselbeinossifikationsstadium 4 nach Schmeling et al. [25] beobachtet. Die Schlüsselbeinstadien 1 und 5 traten nicht auf. Auf der Grundlage der Studienergebnisse wurde geschlussfolgert, dass bei männlichen Personen die Schlüsselbeinstadien 4 und 5 als Kriterien der Vollendung des 21. Lebensjahrs in Betracht kommen; dies sollte in einer Studie mit höherer Fallzahl und größerem Altersspektrum überprüft werden.
Sonographie
Die erste sonographische Untersuchung des zeitlichen Verlaufs der Ossifikation der medialen Claviculaepiphyse wurde 2008 von Schulz et al. [29] publiziert. Es wurden 84 gesunde freiwillige Studienteilnehmer der Altersgruppe 12 bis 30 Jahre prospektiv untersucht. Das Ossifikationsstadium des jeweils rechten Schlüsselbeins wurde anhand einer 4-stufigen Klassifikation bestimmt. Hierzu musste die für projektionsradiographische und CT-Untersuchungen etablierte Stadieneinteilung von Schmeling et al. [25] modifiziert werden, da mithilfe des Ultraschalls nur ein Teil der Knochenoberfläche beurteilt werden kann. Die Stadieneinteilung von Schulz et al. [29] zeigt Abb. 3 (Stadium 1: keine knöcherne Epiphyse, Stadium 2: isolierte knöcherne Epiphyse, Stadium 3: partielle Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse, Stadium 4: komplette Fusion zwischen Epiphyse und Metaphyse). Bei 80 Schlüsselbeinen war eine Stadienbestimmung möglich. Die übrigen 4 medialen Schlüsselbeinenden wiesen Normvarianten auf, sodass keine Stadienzuordnung möglich war. Das Ossifikationsstadium 1 trat bei beiden Geschlechtern bis zum 19. Lebensjahr auf. Stadium 2 wurde bei Männern zwischen 18 und 21 Jahren, bei Frauen zwischen 17 und 20 Jahren diagnostiziert. Stadium 3 wurde bei Männern zwischen 17 und 21 Jahren, bei Frauen zwischen 16 und 23 Jahren beobachtet. Stadium 4 wurde bei beiden Geschlechtern frühestens mit 22 Jahren registriert.
Quirmbach et al. [24] untersuchten prospektiv beide medialen Claviculaepiphysen bei 77 männlichen Probanden der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre. Zur Beschreibung der Ossifikationsphasen benutzten sie die Stadieneinteilung von Schulz et al. [29]. Alle Probanden wurden von 2 Untersuchern geschallt. Bei allen Probanden konnte ein Ossifikationsstadium bestimmt werden; beide Untersucher kamen in allen Fällen zu identischen Ergebnissen.
In keinem Fall wurden Seitenunterschiede von mehr als einem Stadium festgestellt.
Der jüngste Proband mit einem Stadium 4 war 19 Jahre alt.
Schulz et al. [30] führten bei 616 gesunden deutschen Studienteilnehmern der Altersgruppe 10 bis 25 Jahre prospektiv eine Ultraschallstudie zur Ossifikation der medialen Claviculaepiphyse durch. Es wurde die Stadieneinteilung von Schulz et al. [29] verwendet. Lediglich in einem Fall war aufgrund einer vorausgegangenen Schlüsselbeinfraktur kein Ossifikationsstadium bestimmbar. Das Schlüsselbeinossifikationsstadium 1 wurde nahezu in der gesamten Altersgruppe diagnostiziert. Stadium 2 trat bei beiden Geschlechtern zwischen 14 und 22 Jahren auf. Stadium 3 wurde bei männlichen Probanden zwischen 17 und 23 Jahren sowie bei weiblichen Probanden zwischen 17 und 24 Jahren beobachtet. Stadium 4 wurde bei Männern erstmals mit 19 Jahren und bei Frauen frühestens mit 18 Jahren registriert. Das späte Auftreten des Stadiums 1 wurde damit erklärt, dass beim Vorliegen von Normvarianten, wie Schüssel- oder Fischmaulformen, auch bei fortgeschrittener Ossifikation kein Knochenkern detektierbar ist und das mediale Schlüsselbeinende spitzwinklig wirkt. In der Altersschätzungspraxis würde sich für die untersuchte Person daraus kein juristischer Nachteil ergeben. Die Schlüsselbeine von 61 Probanden wurden zusätzlich von einem 2. Untersucher beurteilt. In 57 der 61 Fälle bestimmten die beiden in der Skelettsonographie erfahrenen Untersucher identische Stadien. In den übrigen 4 Fällen betrug die Stadiendifferenz jeweils ein Stadium. Es wurde ein gewichteter κ-Koeffizient von 0,969 ermittelt. Aufgrund der Untersucherabhängigkeit der Methode und der damit verbundenen nichtobjektivierbaren Befunddokumentation wurde empfohlen, dass in der Altersschätzungspraxis die sonographische Stadienbestimmung durch 2 in der Skelettsonographie erfahrene Untersucher konsensual erfolgen sollte.
Fazit für die Praxis
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Die Beurteilung des Ossifikationsstadiums der medialen Claviculaepiphyse stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation der Untersucher.
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In der Altersschätzungspraxis sind modalitätenspezifische Referenzstudien zu verwenden.
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Von den derzeit verfügbaren bildgebenden Verfahren zur Bestimmung des Ossifikationsstadiums der medialen Claviculaepiphyse ist die Dünnschicht-CT die Methode der Wahl.
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Eine Projektionsradiographie sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn kein CT zur Verfügung steht, weil aufgrund von Überlagerungseffekten auf einem Teil der sagittalen Aufnahmen die medialen Claviculaepiphysen nicht beurteilbar sind und für Schrägaufnahmen keine Referenzwerte vorliegen.
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Da die objektive Befunddokumentation von Sonographieuntersuchungen für mögliche Nachbegutachtungen problematisch ist, sollte in der Altersschätzungspraxis die Stadienbestimmung durch 2 in der Skelettsonographie erfahrene Untersucher konsensual erfolgen.
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Als objektivierbarem strahlenfreiem bildgebendem Verfahren kommt der MRT ein großes Zukunftspotenzial für die forensische Altersdiagnostik bei lebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu.
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Interessenkonflikt. A. Schmeling, S. Schmidt, R. Schulz, D. Wittschieber und E. Rudolf geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Schmeling, A., Schmidt, S., Schulz, R. et al. Studienlage zum zeitlichen Verlauf der Schlüsselbeinossifikation. Rechtsmedizin 24, 467–474 (2014). https://doi.org/10.1007/s00194-014-0989-7
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