Zusammenfassung
Die Überprüfung der Genauigkeit, der Durchführbarkeit und die Erfassung eventueller Komplikationen der MRT-gesteuerten Tumorbiopsie am Bewegungsapparat war Ziel dieser prospektiven Studie.Die Genauigkeit der Punktion wurde in einer Ex-vivo-Versuchsreihe überprüft.Anhand von 19 Punktionen an 18 Patienten erfolgte die klinische Evaluation der MRT- gesteuerten Biopsie. Alle Eingriffe wurden ambulant durchgeführt. Hiervon waren 15 Knochen- und 4 Weichteilbiopsien an Becken und Extremitäten. Vor jeder Punktion erfolgte eine konventionelle MRT zur Darstellung der topographischen Lagebeziehung zu benachbarten Strukturen und zur Unterscheidung solider von liquiden Anteilen der zu punktierenden Läsion.Bei soliden Tumoren erfolgte eine Kontrastmittelgabe, um perfundierte vitale Tumoranteile von nekrotischen Arealen unterscheiden zu können.
Für die eigentliche Biopsie wurden zunächst T1-gewichtete Gradientenechos zur Bestimmung der Lokalisation der Biopsiestelle durchgeführt. Die Lagekontrolle der Biopsienadel erfolgte mit T2-gewichteten Turbospinechos.Bei allen Biopsien konnten ein oder mehrere Gewebezylinder (Durchmesser 4 mm) entnommen werden.Bei 14 von 18 Patienten (78%) war damit eine histologische Diagnose möglich. In 1 Fall einer solitären Knochenzyste erfolgte eine therapeutische intraläsionale Steroidapplikation.Verantwortlich für die 4 negativen Histologien war in erster Linie ein zu geringes Präparatvolumen. Als potentiell lösbarer Nachteil der Methode ist die verhältnismäßig lange Interventionsdauer zu erwähnen.Die einzige Komplikation bestand in einem nicht behandlungsbedürftigen post-interventionellen Hämatom.
Die MRT-gestützte Biopsie bietet potentiell den Vorteil eines minimal-invasiven Verfahrens mit der Möglichkeit einer Darstellung und exakten Punktion eines repräsentativen Tumorareals.Technische Verbesserungen sind jedoch vor der Einführung der MRT-gestützten Biopsie als Routinediagnostik notwendig.
Abstract
MRI-guided musculoskeletal biopsy has been mentioned to be a minimally invasive method to obtain specimens for diagnostic purposes in bone tumors.To evaluate the viability, to assess the accuracy, and to record possible complications of this method, clinical data of 19 MRI-guided biopsies were analyzed. Interventions were performed on 18 patients (1-78 years) as an outpatient procedure: 15 skeletal and 4 soft tissue biopsies were taken from the pelvis, upper limb,or lower limb.We used T1-weighted gradient echoes (GE) for locating the puncture site and T2-weighted turbo spin echoes (TSE) for visualization of needle position. In 14 of 18 MRI-guided biopsies, a definite histological diagnosis was obtained.According to the pathologist, the inadequate size of the specimen was the main reason for missing the diagnoses in four cases.Long intervention time and inappropriate biopsy tools proved to be the main disadvantages of MRI-guided biopsy, but technical improvement might solve these technical problems in future.A postbiopsy hematoma was the only complication observed.Once technically improved, MRI-guided biopsy could be a precise alternative routine method for musculoskeletal biopsies in future.
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Dr.W.Daecke Stiftung Orthopädische Universitätsklinik, Schlierbacher Landstraße 200, 69118 Heidelberg, E-Mail: wolfgang.daecke@ok.uni-heidelberg.de
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Daecke, W., Libicher, M., Mädler, U. et al. Möglichkeiten mit der MRT-gesteuerten Tumorbiopsie am Bewegungsapparat. Orthopäde 32, 170–174 (2003). https://doi.org/10.1007/s00132-002-0381-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00132-002-0381-2