Zusammenfassung
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) wird durch das Auftreten eines schwerwiegenden Ereignisses (Psychotrauma) ausgelöst und geht mit einer Vielzahl psychischer Beschwerden einher, die sich den drei Hauptsymptomen Intrusion, Vermeidung und Hyperarousal zuordnen lassen. Da die PTBS als eine Reaktion auf einen gravierenden Stressor aufgefaßt werden kann, finden sich verschiedene Studien zu den biologischen Veränderungen, die mit der physiologischen Streßantwort assoziiert sind. Dazu gehören auf endokriner Ebene die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA), auf der Neurotransmitterebene das noradrenerge System und die endogenen Opiate, als Indikatoren der zentralnervösen Innervation verschiedene psychophysiologische Parameter und als mögliche Korrelate der peripheren biologischen Abweichungen hirnanatomische Veränderungen. Wenngleich die beobachteten biologischen Dysregulationen, insbesondere ein relativer Hypocortisolismus mit einer erhöhten Feedbacksensitivität der HHNA, eine erhöhte noradrenerge Aktivität sowie die Hinweise auf neuroanatomische Veränderungen das Vorliegen spezifischer Störungssymptome erklären, stellt sich die Frage nach der Spezifität der beobachteten biologischen Veränderungen für das Störungsbild der PTBS. Die jeweiligen Befunde werden mit den Ergebnissen aus Studien zur Major Depression und zu somatoformen Störungen in Beziehung gesetzt und diskutiert.
Summary
The exposure to a traumatic event may result in posttraumatic stress disorder (PTSD), which is characterized by a complex symptomatology, clustered into three groups of symptoms, i.e. intrusive memories, avoidance behavior, and hyperarousal. Since PTSD is a stress reaction, alterations of stress-responses of neurobiological systems have been examined in patients suffering from PTSD. The investigation of biological parameters refers to the hypothalamic-pituitary-adrenal axis (HPA), studies of the noradrenergic and the endogenous opiate system as well as psychophysiological and neuroimaging studies. Besides others, the observed biological dysregulations refer to hypocortisolism with an enhanced negative feedback of the HPA axis, enhanced noradrenergic activity, and neuroanatomical changes. To elucidate the specifity of this findings for PTSD, the dysregulations will be discussed with reference to findings in major depression and somatoform disorders.
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Ehlert, U., Wagner, D., Heinrichs, M. et al. Psychobiologische Aspekte der Posttraumatischen Belastungsstöung. Nervenarzt 70, 773–779 (1999). https://doi.org/10.1007/s001150050511
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001150050511