Frage

  1. 1.

    Was ist gesichert bezüglich Tinnitus und Rhythmusstörungen bzw. suboptimal behandeltem Hochdruck?

  2. 2.

    Sind die Tagesschwankungen des Gehörs rein subjektive Vorgänge oder gibt es morphologische Korrelate, z. B. blutdruckabhängig?

Antwort

1.

Es gibt bisher keinen gesicherten Hinweis, dass Herzrhythmusstörungen oder ein suboptimal behandelter Hochdruck überdurchschnittlich häufig ein Ohrgeräusch hervorrufen oder den Tinnitus-Leidensdruck direkt erhöhen.

Jedoch können Herzrhythmusstörungen wie auch Blutdruckkrisen zu kurzzeitigen Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen führen. Diese Beeinträchtigungen bringen es in der Regel mit sich, dass sich der unaufgeklärte, teilweise ängstliche Patient auf seinen Körper konzentriert, also in sich hineinhört, was wiederum mit einem Lauterwerden des bestehenden Ohrgeräusches einhergeht. Ist die Krise überstanden und der Patient fühlt sich wieder wohl und kann entspannen, nimmt auch der Tinnitus-Leidensdruck wieder ab, wenn man dem Patienten die Umstände klar gemacht hat.

2.

Bleibt eine aktive Beeinflussung der zentralen Funktionen aus (medikamentös, traumatisch etc.), so gibt es für Tagesschwankungen des Gehörs kein morphologisches Korrelat. Jedoch führen Müdigkeit und verminderte körperliche Fitness sowie auch die Zustände, die unter 1. beschrieben wurden, zu Aufmerksamkeitsdefiziten. Diese wiederum können u. a. zu Beeinflussungen des Verstehens und des Umsetzens des Gehörten führen.