Arbeitslosigkeit und gesundheitlicher Status sind eng miteinander verbunden. Wissenschaftliche Übersichtsarbeiten der letzten Jahre zeigen einen engen Zusammenhang zwischen Beschäftigung, Gesundheit und individuellem Gesundheitsverhalten [1, 2, 3]. Arbeitslose weisen im Vergleich zum Durchschnitt der bundesdeutschen Bevölkerung ein noch höheres Maß an körperlicher Inaktivität auf [4, 5]. Damit verbunden geht Arbeitslosigkeit mit einem hohen, über die Dauer der Arbeitslosigkeit zunehmenden gesundheitlichen Risiko einher. Der Verlust sozialer Bindungen, die Verschlechterung der mentalen und physiologischen Gesundheit und damit einhergehend der Verlust an Lebensqualität lassen die Krankheitslast und Sterblichkeit in der Gruppe der Arbeitslosen im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung deutlich ansteigen [2, 6, 7, 8, 9, 10]. Bei der Gesundheitsvorsorge zeigt sich ein ähnliches Gefälle zwischen erwerbstätigen und arbeitslosen Personen. So ist die Teilnahmerate an Präventionsangeboten der gesetzlichen Krankenkassen in der Gruppe der Arbeitslosen generell, doch insbesondere unter Männern, deutlich geringer als in der Gruppe der Erwerbstätigen [11, 12].

Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten Jahren Programme zur arbeitsmarktintegrativen Gesundheitsförderung mit bewegungs- und ernährungsbezogener Schwerpunktsetzung entwickelt und etabliert. Die Maßnahmen beinhalten sowohl die Einrichtung eigener Gesundheitskurse als auch die Vermittlung der Arbeitslosen in zeitlich begrenzte Präventionsangebote zum Beispiel nach § 20 SGB V. Wenngleich für spezielle bewegungsbezogene Präventionsangebote wissenschaftliche Hinweise zur Wirksamkeit vorliegen [13], ist die Evidenz im Kontext der Arbeitsmarktintegration noch unzureichend belegt [2]. Innerhalb des Beschäftigungspaktes „Chance 50plus – Leistung zählt“, einem durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose über 50 Jahre, betreibt die Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt a. M. seit 2006 ein spezielles Beratungs- und Vermittlungsangebot zu den Themen „Bewegung und Ernährung“. Die speziell geschulten Fachkräfte aus dem Bereich der Bewegungsförderung arbeiten in enger Kooperation mit den jeweiligen Fallmanagern der örtlichen Jobcenter. Mit dem Ziel einer langfristigen Bindung an körperliche Aktivität wird neben der Vermittlung in zeitlich abgeschlossene Kursangebote verstärkt eine Anbindung an fest etablierte Strukturen des organisierten Sports angestrebt.

Die vorliegende Arbeit evaluiert den Grad der Erreichbarkeit der Zielgruppe und die Akzeptanz dieses sportmedizinischen Beratungs- und Vermittlungsangebots. Erfasst werden das Interesse an gesundheitlicher Beratung und die Teilnahmerate an Angeboten des Gesundheitssports nach Geschlecht. Zusätzlich wird der Bedarf an gesundheitssportlicher Aktivität anhand der Kennwerte Body-Mass-Index (BMI), Gesundheitsstatus und Bewegungsumfang abgeschätzt.

Methode

Stichprobe und Datenerhebung

Die Studie berichtet über die in einem Zeitraum von 18 Monaten im Teilprojekt „AGILer – Aktivierende GesundheitsInitiative für Langzeiterwerbslose“ des Beschäftigungspaktes „Chance 50plus – Leistung zählt!“ im Rhein-Main-Gebiet sportmedizinisch beratenen Langzeitarbeitslosen (Dauer der Arbeitslosigkeit > 1 Jahr) über 50 Jahre (n = 741; 294 w, 447 m).

Die sportmedizinische Beratung, in Anlehnung an das Modell zur gesundheitsbezogenen Verhaltensänderung nach Schwarzer [14], wurde an sechs Standorten in Räumlichkeiten der örtlichen Jobcenter von qualifizierten Sportwissenschaftlern angeboten. Die Teilnehmer wurden mehrheitlich in zwei- bis dreistündigen Gruppenveranstaltungen zu den Themen „Bewegung und Ernährung“ informiert. Die Einladung zu diesen Informationsveranstaltungen erfolgte über die jeweiligen Jobcenter. Die Gruppengrößen beliefen sich auf 20 bis 25 Teilnehmer je Veranstaltung. Für die Teilnahme galten dieselben rechtlichen Grundlagen wie für die Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration, das heißt, sie war somit verpflichtend. Der Vortrag zum Thema „körperliche Aktivität und Gesundheitssport“ vermittelte grundlegende Inhalte zur Prävention von Bewegungsmangelerkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus, Arteriosklerose, Rückenschmerzen, Osteoporose und degenerative Gelenkerkrankungen sowie zu den Chancen und Möglichkeiten bewegungsbasierter Primärprävention. Der Vortrag schloss mit dem Angebot, sich weiter individuell durch das Expertenteam beraten zu lassen. Direkt im Anschluss an die Informationsveranstaltung bestand die Möglichkeit, Termine für eine Individualberatung mit dem jeweiligen Berater zu vereinbaren. Die weiterführende Beratung fand zeitnah, meist am Folgetag direkt vor Ort in den Räumlichkeiten der Jobcenter statt. Sowohl die Teilnahme an der Informationsveranstaltung als auch eine weiterführende individuelle Beratung waren kostenfrei. Die Teilnahme an einer vertiefenden individuellen Beratung war stets freiwillig. Ziel der Beratung war die Vermittlung der Arbeitslosen in ausgewählte Angebote des Gesundheitssports (zum Beispiel Rückenschule, Nordic Walking oder Herzsport). Voraussetzung hierfür war eine aktuell durch den jeweiligen Hausarzt attestierte ausreichende Gesundheit. Der Nichtbesuch oder Abbruch der Beratung hatte keine Sanktionen durch den Grundsicherungsträger zur Folge. Fortlaufende individuelle Beratungstermine wurden im Abstand von zehn bis zwölf Wochen angeboten. Der individuelle Beratungs- und Entwicklungsverlauf wurden dokumentiert.

Neben der Erfassung anthropometrischer Merkmale (Größe, Gewicht, BMI) konzentriert sich die vorliegende Evaluation auf Teilnehmerangaben zum individuellen Bewegungsverhalten sowie Gesundheitszustand, die beide im Anschluss an die Gruppeninformationsveranstaltungen erhoben wurden.

Zur standardisierten Erfassung des gesundheitsbezogenen Bewegungsverhaltens kam ein in Anlehnung an die 7-Tage-Kurzversion des International Physical Activity Questionnaire (IPAQ) [15] entwickelter deutschsprachiger Fragebogen zum Einsatz. Das sieben Items umfassende Erhebungsinstrument erfragt die Umfänge körperlicher Aktivität nach Intensität sowie die Sitzdauer pro Tag. Angaben zum Gesundheitszustand als Parameter des tatsächlich wahrgenommenen körperlichen und seelischen Gesundheitserlebens erfolgten mittels der Visual Analog Scale (VAS, 0 = schlechtester vorstellbarer Gesundheitszustand, 100 = bester vorstellbarer Gesundheitszustand) [16].

Da zahlreiche Untersuchungen über einen geschlechtsspezifischen Unterschied bei der Nutzung präventiver Bewegungsangebote berichten [5, 11, 12], wurden die bewegungs- und gesundheitsbezogenen Kennwerte in der vorliegenden Arbeit stets nach Geschlechtern getrennt betrachtet.

Personen, die initial ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität von 150 min moderater Intensität pro Woche (empfohlen vom US-amerikanischen Department of Health and Human Service [17, 18]) nicht erreichten, deren BMI oberhalb von 30 kg/m2 lag und die gleichzeitig ihre Gesundheit als unterdurchschnittlich einschätzten (VAS  ≤ 50), wurden durch Clusterbildung zusammengefasst und aufgrund ihres erhöhten gesundheitlichen Risikopotenzials separat betrachtet.

Unterschieden wurde weiterhin zwischen Personen, die nach der Gruppeninformationsveranstaltung kein weiteres Beratungsangebot mehr wahrnahmen (TN-Gruppeninformation), Personen, die zusätzlich die Möglichkeit der individuellen Beratung in Anspruch nahmen (TN-Individualberatung), und Personen, die im Anschluss an die Individualberatung eine Bewegungsaktivität begannen (TN-Bewegungsaktivität).

Die vorliegende Arbeit konzentriert sich aus sportmedizinischer Sicht auf die Darstellung der Resultate der Beratung und Vermittlung in Angebote des Gesundheitssports nach Geschlecht und gesundheitlichem Risiko. Die Teilnahme der Personen mit erhöhtem Risikopotenzial an den Angeboten des Gesundheitssports wird hierbei gesondert betrachtet.

Statistik

Die vorliegenden Daten wurden anhand nichtparametrischer Testverfahren auf Gruppenunterschiede geprüft. Die Betrachtung der Häufigkeitsverteilungen erfolgte unter Verwendung von Chi2-Tests. Die relative Vermittlungswahrscheinlichkeit in ein Angebot des Gesundheitssports wurde auf Grundlage von Chancenverhältnissen beobachteter Häufigkeitsverteilungen in den binär kodierten Merkmalen „Aktivitätsaufnahme“ und „gesundheitliches Risikoprofil“ bestimmt. Das Signifikanzniveau wurde bei p < 0,05 festgelegt. Alle Berechnungen erfolgten unter Verwendung des Statistikprogramms SPSS (Chicago Illinois, USA, Version 17.0).

Ergebnisse

Tab. 1 gibt eine Übersicht über die Charakteristika der im Rahmen des AGILer-Projektes informierten Teilnehmer. Aus einer Gruppe von insgesamt 741 Teilnehmern konnten 161 Männer und 127 Frauen für eine Individualberatung gewonnen werden. In der Folge begannen 97 Männer und 83 Frauen mit einer gesundheitssportlichen Aktivität. Abb. 1 zeigt die Teilnehmeranzahl an den einzelnen Aktivitätsebenen.

Tab. 1 Charakteristika der Teilnehmer am AGILer-Projekt
Abb. 1
figure 1

Teilnehmeranzahl auf den drei gewählten Aktivitätsebenen. TN Teilnehmer

Die Teilnahmerate an Angeboten des Gesundheitssports ist unter den Frauen signifikant höher als in der Gruppe der Männer (p =0,038). Etwa 60% der Männer und 65% der Frauen, die das Angebot einer Individualberatung wahrnehmen, beginnen in der Folge mit einer Bewegungsaktivität. Teilnehmerinnen, die nach der Gruppeninformationsveranstaltung kein weiteres Beratungsangebot wahrnahmen (TN-Gruppeninformation) unterschieden sich in den bewegungs- und gesundheitsbezogenen Kennwerten nicht von Teilnehmerinnen, die die Möglichkeit der individuellen Beratung in Anspruch nahmen (TN-Individualberatung). Sie unterschieden sich diesbezüglich auch nicht von Teilnehmerinnen, die im Anschluss an die Individualberatung eine Bewegungsaktivität begannen (TN-Bewegungsaktivität). Dagegen bestehen bei den Männern signifikante Unterschiede zwischen den Teilnehmern an der Gruppeninformation, der Individualberatung und der Bewegungsaktivität (Abb. 2). Männer mit höherem BMI, einer schlechter eingeschätzten Gesundheit und besonders geringem Bewegungsumfang beginnen signifikant häufiger eine Bewegungsaktivität als die übrigen Männer der Stichprobe (p <0,05).

Abb. 2
figure 2

Körperliche Aktivität, subjektive Gesundheit und Body-Mass-Index (BMI) in Abhängigkeit von Beratungsstatus und Geschlecht. TN Teilnehmer

Anhand der in der vorliegenden Arbeit gewählten Einteilungskriterien konnten 32 Männer und 28 Frauen als besonders risikobehaftet identifiziert werden. Abb. 3 zeigt, dass Männer mit einem erhöhten gesundheitlichen Risikoprofil signifikant häufiger sportlich aktiv werden als die übrigen männlichen Teilnehmer (p < 0,001). Bei den Frauen ist dieser Trend nicht zu beobachten (p = 0,360). Die Chance, dass die als besonders risikobehaftet klassifizierten Männer zur Aufnahme einer Gesundheitssportaktivität bewegt werden, ist gegenüber den übrigen Teilnehmern der Stichprobe um das 2,8-Fache (95%-KI 1,8–4,3) erhöht.

Abb. 3
figure 3

Aktivierungsrate nach Risikopotenzial und Geschlecht. TN Teilnehmer

Diskussion

Die vorliegende Untersuchung präsentiert Daten zur Teilnahme von langzeitarbeitslosen Menschen in einem Alter von über 50 Jahren an sportmedizinischen Beratungsangeboten. Sie zeigen eine geringere Akzeptanz der Präventionsmaßnahmen bei Männern. Dieses Phänomen wurde bereits in anderen Studien beschrieben [11]. Wenngleich nur eingeschränkt vergleichbar, ist der Erreichungsgrad in der vorliegenden Untersuchung jedoch um ein Vielfaches erhöht als beispielsweise in Berichten des Robert Koch-Instituts zur Teilnahmerate arbeitsloser Männer an Präventionsangeboten der gesetzlichen Krankenkassen [11]. Die Quote lag hier bei 1,6 Teilnehmern pro 1000 Versicherten. In der vorliegenden Studie konnten hingegen 21,7% der informierten Männer und 28,2% der Frauen durch eine individuelle und bedarfsgerechte Beratung zu einer Teilnahme an gesundheitssportlicher Aktivität bewegt werden. Dieser Unterschied in der Akzeptanz von Präventionsangeboten könnte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass die Grundsicherungsträger die Kosten für begonnene Maßnahmen übernehmen. Zahlreiche amerikanische Publikationen berichten über ähnliche Steigerungsraten bei der Nutzung präventiver Gesundheitsleistungen nach einer Kostenübernahme durch die Krankenversicherung [19, 20, 21].

In der Gruppe der Personen mit einem besonders hohen gesundheitlichen Risiko wurden anteilsmäßig mehr Männer als Frauen aktiviert. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil Bewegungsmangel, Übergewicht und männliches Geschlecht Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen, und das Geschlecht neben der Dauer der Arbeitslosigkeit von vielen Autoren als eine moderierende Variable für eine schlechte Gesundheit angesehen wird [22]. Hollederer [12] fordert im Zuge einer weiteren Spezifizierung von Interventionsstrategien zur arbeitsmarktintegrativen Gesundheitsförderung bereits eine Konzentration auf besonders belastete Gruppen, wie beispielsweise auf männliche Arbeitslose.

Anders als in früheren Untersuchungen [23, 24] zeigt der in der vorliegenden Intervention gewählte bedarfsorientierte Beratungs- und Vermittlungsansatz einen erhöhten Erreichungsgrad bei Männern mit einem besonders hohen gesundheitlichen Risiko. Dieses Resultat beruht zum Teil auf subjektiven Selbstberichten. Der eingesetzte IPAQ-Fragebogen könnte dieses Ergebnis mit beeinflusst haben – wenngleich die für subjektive Instrumente typische Überschätzung des Aktivitätsniveaus mit zunehmendem Aktivitätsgrad systematisch zunimmt, erscheint das gewählte Erhebungsinstrument für Zwischengruppenvergleiche als durchaus geeignet [25].

Schweitzer et al. [24] berichten in ihrer randomisierten, kontrollierten Studie, dass Patienten (> 65 Jahre), die eine objektiv und subjektiv besser beurteilte Gesundheit aufweisen, häufiger an gesundheitlicher Beratung teilnehmen. Diese Studie ist insofern gut mit der vorliegenden Studie vergleichbar, als dass allen Patienten auf Basis der Ergebnisse einer initialen Gesundheitsuntersuchung individuelle Empfehlungen zum gesundheitsorientierten Verhalten und zur körperlichen Aktivität gegeben wurden. Zu ähnlichen Ergebnissen über die Akzeptanz einer ärztlichen Sportempfehlung kamen Tönges et al. [26] auf Basis der Daten des 1. Bundes-Gesundheitssurvey von 1998: Frauen zeigten hier eine signifikant größere Compliance als Männer, gesundheitsbewusste Teilnehmer (Ernährungsbewusste, Nichtraucher) eine größere als Teilnehmer mit einem risikoreicheren Gesundheitsverhalten.

Das Aktivitätsverhalten, Gesundheitsempfinden oder der BMI scheinen nur in der Gruppe der Männer geeignet, um Rückschlüsse auf eine spätere Teilnahme an Bewegungsangeboten zu ziehen. Hier fühlen sich Männer mit höherem BMI, einer schlechter eingeschätzten Gesundheit und einem initial besonders geringen Bewegungsumfang durch das Beratungsangebot angesprochen und beginnen vermehrt mit einer Aktivität. Dieses gilt sowohl für den Gesamtumfang an körperlicher Aktivität, als auch für den Bereich moderater und intensiver körperlicher Aktivität (MVPA). Bei den Frauen kann dieser Effekt nicht beobachtet werden. Ähnliche Ergebnisse fanden Schneider et al. [27] bei Analysen zur Teilnahme an bundesdeutschen Rückenschulprogrammen. Demnach waren die typischen Teilnehmer weiblich, vergleichsweise aktiv und pflegten einen gesunden Lebensstil.

In der vorliegenden Untersuchung konnte mehr als die Hälfte der Personen, die das Angebot einer individuellen Beratung wahrnahmen (Frauen sowie Männer), auch zur Aufnahme einer gesundheitssportlichen Aktivität motiviert werden. Auf Basis des aktuellen Untersuchungsstandes kann die Bewegungsfachberatung im Setting Jobcenter im Sinne einer individuellen Gesundheitsförderung als praktikabel und vielversprechend angesehen werden.

Laut IGA-Report 2003 [28] zeigen Kosten-Nutzen-Analysen bemerkenswert konsistente Ergebnisse zur Reduktion der direkten Krankheitskosten durch Programme zur Gesundheitsförderung. Beobachtete Effekte waren hier weniger Arztbesuche, weniger Krankenhauseinweisungen sowie eine kürzere Verweildauer im Krankenhaus. Ob diese Ergebnisse auf die Gruppe der Langzeitarbeitslosen übertragbar sind, ist weitestgehend ungeklärt. Bei Arbeitslosen erwünschte Effekte beziehen sich auf eine Reduktion gesundheitlich bedingter Beschäftigungsbarrieren durch gezielte Gesundheitsfördermaßnahmen. Aktuelle Studiendesigns weisen hier allerdings noch allzu häufig methodische Schwächen auf [2].

Aufgrund des enormen präventiven Potenzials regelmäßiger moderater körperlicher Aktivität und dem diesbezüglichen Bedarf spezieller Zielgruppen, ist eine verstärkte Nutzung von und Vernetzung mit bereits bestehenden Angeboten des Gesundheitssports zu fordern. Das AGILer-Projekt hat hier einen praktikablen und effektiven Weg zur bewegungsbasierten Gesundheitsvorsorge bedürftiger Personengruppen gefunden und lokal etabliert. Weiterer Forschungsbedarf wird von den Autoren zur Nachhaltigkeit der Teilnahme an begonnenen Bewegungsprogrammen gesehen.