Zusammenfassung
Es wird der Nachweis erbracht, daβ die Zunahme des Wärmeinhalts im Englischen Kanal vom winterlichen Minimum bis zum sommerlichen Maximum den Wärmeumsatz zwischen Atmosphäre und Hydrosphäre in dem gleichen Zeitraum wesentlich übersteigt. Zum Teil ist sie sogar gröβer, als Sonnen- und Himmelsstrahlung bedingen können. Ein vielseitiges Beobachtungsmaterial erlaubt es, enge kausale Verknüpfungen mehrerer hydrosphärischer und atmosphärischer Vorgänge im Kanal aufzuzeigen, die zu diesem scheinbaren Paradoxon beitragen. Sie lassen sich letzten Endes alle auf das Zusammenwirken der starken Gezeitenstrommischung, die innerhalb des Kanals jede thermische Schichtung des Wassers auflöst; mit dem Wasserhaushalt des Kanals zurückführen. Damit ist zugleich an einem Beispiele gezeigt, unter welch en Voraussetzungen und auf welchen Wegen die Gezeiten des Meeres Einflüsse auf die hydrographischen und klimatischen Verhältnisse eines Seegebietes ausüben können.
Summary
The increase of heat content in the water of the English Channel from its minimum in winter to its maximum in summer (WΔ) is proved considerably to exceed the exchange of heat between air and water in the same period. Even the whole effect of the radiation of sun and sky is not sufficient to explain this phenomenon. By aid of a large and manifold mass of observations, close causal interrelations between several hydrospheric and atmospheric processes can be pointed out which contribute to this apparent paradox.
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Herrn Prof. Dr. G. Wüst zu seinem 60. Geburtstag in Verehrung gewidmet.
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Dietrich, G. Die anomale Jahresschwankung des Wärmeinhalts im Englischen Kanal, ihre Ursachen und Auswirkungen. Deutsche Hydrographische Zeitschrift 3, 184–201 (1950). https://doi.org/10.1007/BF02026790
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