Zusammenfassung
Es werden bei lockeren, fortlaufend ausgeführten Hin- und Herbewegungen im Ellenbogen-, Hand- und Fingergrundgelenk die Aktionsströme eines Agonisten und seines Antagonisten in ihrer Beziehung zueinander und zu den Phasen der Bewegungskurve untersucht. Aus den gewonnenen Ergebnissen wird geschlossen, daß an dem Zustandekommen solcher Bewegungen neben den Muskeltätigkeiten Trägheitswirkungen und Elastizitätskräfte wesentlich beteiligt sind.
Das Zusammenwirken der aktiven und passiven Kräfte wechselt mit der Geschwindigkeit der Bewegung. Bei langsamen Bewegungen erfolgt die Bewegungsumkehr allein durch die Elastizitätskräfte der durch die Bewegung gedehnten Gewebe (Muskeln), und es bedarf einer dauernden Tätigkeit der Agonisten, um die Elastizitätskräfte so abzubremsen, daß die Wendung der Bewegungsrichtung mit der gewünschten Langsamkeit geschieht. Bei schnellen Bewegungen müssen, um rasche Wendungen zu erzielen, starke Trägheitskräfte durch eine Kontraktion der Antagonisten abgebremst werden. Bei einer gewissen mittleren Geschwindigkeit dagegen werden Trägheits- und Elastizitätskräfte voll zur Durchführung bzw. Wendung der Bewegung ausgenutzt, und die Muskeltätigkeit braucht nur die Bewegung durch immer erneuten Antrieb im gewünschten Umfange in Gang zu halten. Dieses anscheinend optimale ökonomische Tempo ist am Unterarm bei nicht ganz einer Hin- und Herbewegung, an der Hand bei knapp 2 und am Finger bei knapp 3 Bewegungen erreicht.
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Wachholder, K., Altenburger, H. Beiträge zur Physiologie der willkürlichen Bewegung. Pflüger's Arch. 214, 625–641 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01741941
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