Zusammenfassung
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1.
Während bei der Entwicklung von Fundulusembryonen, bei der Hemmung der Cytolyse von Seeigeleiern oder Flimmerzellen in reiner Kochsalzlösung, bei der Hemmung der Hämolyse durch Narkotica oder Hypotonie, bei der Unterdrückung der fibrillären Zuckungen von Muskeln in reiner Kochsalzlösung, bei der Kompensierung der Muskellähmung durch Kalisalz oder bei der Hemmung der Ausbildung der Kaliströme das Ca in der umspühlenden Lösung durch zahlreiche andere mehrwertige Kationen, wie Sr, Ba, Mg, Co, Mn, Ni, komplexe Co- und Cr-Ionen mehr oder weniger vertreten werden kann, sind bei der Erhaltung der Contractilität von Herz und Magen des Frosches und bei der Erhaltung der indirekten Muskelerregbarkeit allein Sr und Ba geeignet, das Ca zu ersetzen.
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2.
Hebt man die Contractilität von Herz und Magen aber nicht durch Ca-Mangel auf, sondern durch K-Überschuß, so kann der K-Überschuß auch hier, wie im entsprechenden Fall beim Muskel, durch eine größere Zahl mehrwertiger Kationen kompensiert werden.
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3.
Dies wird so gedeutet, daß der Ca-Mangel — ebenso wie der K-Überschuß — erstens eine allgemeine Auflockerung der Zellkolloide erzeugt, welche durch sehr verschiedene mehrwertige Kationen im Sinn der Wertigkeitsregel der Kolloidchemie rückgängig gemacht werden kann, und zweitens eine Lockerung an bestimmter Stelle, nämlich da, wo zwei Gewebsbestandteile, wie Nerv und Muskel oder etwa Reizleitungssystem und Muskel, zusammenstoßen; an dieser Stelle wird der Zusammenhalt allein durch eine Erdalkaliverbindung gewährleistet.
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Höber, R. Zur Analyse der Calciumwirkung. Pflügers Arch. 182, 104–113 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01723739
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