Zusammenfassung
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1.
Nicht bloss lipoidlösliche „vitale“ Farben, sondern auch die lipoidunlöslichen werden in die Epithelien im zweiten Abschnitt der Froschnierenkanälchen aufgenommen und in deren Vakuolen gestapelt. Die Vakuolengrösse variiert je nach der Art des einverleibten Farbstoffes.
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2.
Die Aufnahme der nicht vitalen Farben beruht wahrscheinlich nicht auf einer veränderten Permeabilität der Plasmahaut der Epithelien; wenigstens Salzen gegenüber ist die Plasmahaut impermeabel.
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3.
Es ist fraglich, ob die Stapelung der verschiedenen, von der Froschniere sezernierten Stoffe in den Vakuolen auf einem auswählenden Lösungsvermögen der chemisch differenten Vakuolen beruht; denn lipoidlösliche und lipoidunlösliche Farben werden in den gleichen Vakuolen gesammelt.
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4.
Die Neutralrot-, Bismarekbraun- und Bordeauxvakuolen werden in toto aus den Epithelien in die Kanäle ausgestossen und gelangen unverändert in den Harn.
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5.
Nach langsamer Injektion kleiner Mengen von wasserlöslichem Anilinblau finden sich die Glomeruli der Kaninchenniere dunkelblau gefärbt; die Farbe tritt nicht in die Bowman'sche Kapsel über.
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Höber, R., Königsberg, A. Farbstoffausscheidung durch die Nieren. Pflüger, Arch. 108, 323–337 (1905). https://doi.org/10.1007/BF01678343
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01678343