Abstract
Lamprey(Lampetra fluviatilis) have been observed in high numbers at the Geesthacht Dam during migration from the Elbe estuary to upstream spawning grounds on only 2 occasions; these were both periods preceding full moon by a few days. No correlation between the migration and hydrographical factors was observed. Statistical evaluation of the commercial swing net fishery landings of migrating lampreys in the Elbe estuary from 1955 to 1966 showed catch maxima about 4 days after full and new moon. If the maxima obtained in two different sections of the Elbe each followed from the same activity of the lamprey, lunar influence could have been initiatory. The observations on the migration of pigmented young eels(Anguilla anguilla) confirmed that temperature is the main factor causing upstream movement. The highest catches of burbot(Lota lota) during their upstream movement through the Geesthacht fishway from the estuary to spawning places were obtained when exceptionally high tides occurred. It is not certain if the catches became higher as a consequence of increasing individual activity. Opening and closing the various dam gates drastically changed the cross-sectional profile of the river bed and thereby influenced the path of upstream migration for lamprey. This influence was checked by observing the trap of an adjacent eel pass. By this means it became evident that lampreys ascend along the edge of the main current. Similar results have been obtained from earlier investigations with swing nets in the lower Elbe river. By other methods and for other fishes, much the same has been found. In contrast to this behaviour, pigmented young eels move upstream in still water areas as well as aside the main current.
Zusammenfassung
1. Durch Kontrollfänge in den Fischaufstiegseinrichtungen des Elbe-Stauwehres Geesthacht wurde ermittelt, welche Umweltfaktoren den Aufstieg der Wanderfischarten aus dem Elbeästuar beeinflussen.
2. Zu den Laichplätzen im Mittellauf der Elbe wandernde Neunaugen,Lampetra fluviatilis (L.), passierten Ende September 1966 an wenigen aufeinanderfolgenden Tagen in relativ großer Individuenzahl das Wehr. Ein ähnlicher Aufstieg wurde 1960 Anfang Dezember beobachtet (Mann 1961). Beide Male erschienen die Fische in maximaler Häufigkeit 1 bis 3 Tage vor Vollmond. Eine Abhängigkeit von irgendwelchen hydrographischen Faktoren konnte in Geesthacht nicht ermittelt werden. Die Wanderungen scheinen überwiegend bei Nacht stattzufinden.
3. Eine Auswertung der Anlandungen vonLampetra fluviatilis beim Hamburger Seefischmarkt ergab, daß Fangmaxima etwa 4 Tage nach Voll- und Neumond auftraten. Es wird daher angenommen, daß eine mondperiodische Abhängigkeit des Aktivitätsbeginnes der Laichwanderung im Ästuar besteht, die nur bei Tage unterbrochen wird. Die Mondphasengleichheit 100 km weiter elbaufwärts in Geesthacht ist dann eine Auswirkung dieses Aktivitätsbeginnes.
4. Die Untersuchungen über den Häufigkeitsablauf der Wanderung von Jungaalen,Anguilla anguilla (L.), bestätigte, daß eine ausgesprochene Temperaturabhängigkeit der Wanderaktivität besteht. Am Tage ist die Aktivität der untersuchten Entwicklungsstadien gering.
5. Die QuappeLota lota (L.), passierte das Stauwehr Geesthacht bei ihrer Wanderung zu den Laichplätzen im Mittellauf der Elbe in besonders großer Anzahl bei extrem hohen Tidehochwasserständen, wobei verschiedene hydrographische und meteorologische Faktoren auslösend gewirkt haben können. Erhöhte Fangmengen müssen nicht unbedingt durch erhöhte Aktivität bedingt sein. Die Wanderungen fanden vornehmlich bei Temperaturen zwischen +2 und +7° C statt.
6. Bei Veränderung des Abflußquerschnittes der Elbe an den Wehrsektoren in Geesthacht wurde der Aufstieg vonLampetra fluviatilis erheblich beeinflußt. Hieraus und aus früheren Untersuchungen geht hervor, daßLampetra fluviatilis am Rande des Hauptstromes aufsteigt und nicht wieAnguilla anguilla in stagnierende Seitenbuchten ausweicht.
7. Die untersuchten Entwicklungsstadien pigmentierter Jungaale weichen während ihrer Wanderung erheblich von der Orientierung- und Verhaltensweise der jüngeren Glasaale und der mehr stationären, älteren, nur gelegentlich wandernden Aaale ab.
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Herrn Professor Dr.Friedrich Krüger zum 65. Geburtstag am 18. August 1967 in Verehrung gewidmet.
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Tesch, FW. Aktivität und Verhalten wandernderLampetra fluviatilis, Lota lota undAnguilla anguilla im Tidegebiet der Elbe. Helgolander Wiss. Meeresunters 16, 92–111 (1967). https://doi.org/10.1007/BF01620691
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