Übersicht
Es wird eine Versuchsanordnung angegeben, welche erlaubt, zwischen der bisherigen Auffassung vom Comptoneffekt und der von Bohr, Kramers und Slater vorgeschlagenen zu entscheiden. Nach der bisherigen Vorstellung müßte gleichzeitig mit jedem Streuquant ein Rückstoßelektron beobachtbar sein. Nach Bohr wäre der Zusammenhang viel loser und müßte bei der hier benutzten Versuchsanordnung praktisch verschwinden. Das Wesentliche der Anordnung läuft darauf hinaus, mit zwei Spitzenzählern (e-Zähler undh v-Zähler) die Rückstoß- elektronen und die Streustrahlung eines sehr kleinen Volumens Wasserstoff getrennt zu registrieren, und zu untersuchen, ob Koinzidenzen zwischen den registrierten Ausschlägen auftreten. Die Versuche ergaben, daß etwa jeder elfteh v-Ausschlag mit eineme-Ausschlag zeitlich zusammenfiel. Dies ist nach der Bohrschen Vorstellung nicht verständlich, ist aber nach der älteren Vorstellung zu erwarten, wenn man die nicht zu vermeidende Unvollkommenheit der Versuchsbedingungen in Betracht zieht.—Der scharfe Nachweis der Koinzidenzen war zuerst dadurch sehr erschwert, daß. wie sich später herausstellte, die Spitzenzähler mit variablen Verzögerungen bis zu 1/100 Sekunde arbeiteten. Erst als diese Verzögerungen dadurch praktisch behoben waren, daß dem Spitzenfeld ein homogeneres Feld überlagert wurde, konnte die Genauigkeit der Zeitmessung, welche im Laufe der Versuche auf 1/10000 Sekunde stieg, voll ausgenutzt werden.
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Bothe, W., Geiger, H. Über das Wesen des Comptoneffekts; ein experimenteller Beitrag zur Theorie der Strahlung. Z. Physik 32, 639–663 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01331702
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