Zusammenfassung
An Hand einer neuen goniodynamometrischen Methode werden vergleichende Untersuchungen an normalen und glaukomatösen Augen vorgenommen. Dabei ergeben sich für glaukomatöse und normale Augen hinsichtlich des Kammerwasserabflusses für die einzelnen Kammerwinkelpartien zeitlich unterschiedliche funktionelle Werte. Für den Abfluß des Kammerwassers haben also nicht alle Kammerwinkelpartien den gleichen funktionellen Abflußwert.
Die Abstromgeschwindigkeit von Blut aus demSchlemmschen Kanal ist kein sehr sicheres Kriterium für Glaukom, aber immerhin bei Beachtung des intraokularen Druckes vor und nach der Goniodynamometrie und im Zusammenspiel mit anderen Funktionsproben ein sehr wichtiger Hinweis auf den funktionellen Zustand des Gebietes zwischenSchlemmschem Kanal, Plexus internus und episkleralen Venen. Weiterhin zeigt sich, daß dem Abschnitt zwischen Sporn und Kanal für die Filtration eine größere Bedeutung zukommt als der Region zwischen Kanal und Schwalbering. Eine Differentialdiagnose hinsichtlich der funktionell hemmenden Bedeutung des Pigmentes und seiner Lage imSchlemmschen Kanal ist mit der Goniodynamometrie möglich. Gleichfalls kann eine Obliteration desSchlemmschen Kanals und eine Sklerose des Trabekels durch die Goniodynamometrie ziemlich sicher entschieden werden.
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van Beuningen, E.G.A. Goniodynamometrie, eine Funktionsprobe im Kammerwinkel des lebenden Auges. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 149, 637–655 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00682050
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