Zusammenfassung
Die einzelnen Muskelzellen des Uterus sind zu Bündeln unterschiedlicher Größe angeordnet. Die Anzahl der ein Muskelbündel bildenden Zellen ist im unteren Uterinsegment und vor allem in der Cervix geringer als im Corpus uteri.
Die Größenordnung der schmalen Bindegewebsspalten zwischen den Zellen eines Muskelbündels zeigt in allen Uterusabschnitten sowohl während als auch außerhalb der Schwangerschaft nur geringe Unterschiede. Dagegen nehmen die gefäßführenden Bindegewebssepten, die die Muskelzellbündel voneinander trennen, in der Schwangerschaft und vom Fundus zur Cervix größtenteils sehr erheblich an Ausdehnung zu. Die Zahlenangaben wurden an elektronenmikroskopischen Übersichtsaufnahmen ausgemessen.
Anzahl und Erscheinungsform der kontrahierten Muskelzellen zeigen eine Abhängigkeit von der vorausgegangenen Muskelarbeit. Stark kontrahierte Muskelzellen finden sich vor allem bei der drohenden Uterusruptur. Hier war elektronenoptisch auch bereits an einzelnen Muskelzellen eine deutliche Zellschädigung nachweisbar. Im schwangeren Uterus ohne Wehentätigkeit sind nur einzelne und weniger stark kontrahierte Muskelzellen zu erkennen.
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Weitere Literatur s. J.Jaeger, Nr 10 u. 11.
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Jaeger, J. Zur Ultrastruktur der menschlichen Uterus-Muskelzelle unter der Geburt. Arch. Gynak. 199, 173–181 (1963). https://doi.org/10.1007/BF00668067
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