Zusammenfassung
Somatische Teilung in den Wurzeln der diploiden Rasse von R. acer L.
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1.
In den Kernen des Wurzelmeristems ist meistens ein Nucleolus vorhanden, welcher nur in seltenen Fällen in zwei Tochternucleolen geteilt wird, um in späteren Stadien der Prophase wieder zu einem Nucleolus zu verschmelzen.
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2.
Bis zu seinem Verschwinden in der Metaphase erscheint der Nucleolus immer als hellgraues, rundliches oder ovales Gebilde und unterscheidet sich scharf von den Chromatinelementen des Kernes.
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3.
Der Nucleolus verwandelt sich niemals in Chromosomen, wie dies E. Sorokina in ihrer Arbeit irrig behauptet. Im Anfang der Metaphase verschwindet der Nucleolus spurlos, wie es auch sonst für den Nucleolus üblich ist.
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4.
In der Prophase der Kernteilung sitzen dem Nucleolus zwei Trabanten von ungleicher Größe auf; diese Trabanten sind anfänglich an den Nucleolus mit Fäden befestigt und werden später fest an die Peripherie des Nucleolus gezogen. In der späten Prophase werden die Trabanten vor dem Verschwinden des Nucleolus vom letzteren von Chromosomen durch dünne Fäden abgehoben.
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5.
Die diploide Chromosomenzahl bei R. acer ist 14. Die Chromosomen besitzen nicht eine gleiche V-förmige Gestalt, wie das von Sorokina festgestellt wurde, sondern verteilen sich in Gruppen. Sechs Chromosomen sind zweischenkelig und haben gleiche Schenkel, sechs andere sind auch zweischenklig, doch ist hier ein Schenkel fast zweimal kürzer als der andere; zwei Chromosomen sind stäbchenförmig. Diese letzten Chromosomen führen an ihrem distalen Ende je einen Trabanten von verschiedener Größe, darum können sie als Heterochromosomen bezeichnet und R. acer als heterogamete oder asymmetrische Rasse angesehen werden.
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Senjaninova, M. Das Verhalten des Nucleolus und der Trabanten während der somatischen Mitosen und den Reifeteilungen bei Ranunculus acer L.. Z.Zellforsch 3, 417–427 (1926). https://doi.org/10.1007/BF00376581
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