Zusammenfassung
Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ist heute mehr denn je eine Herausforderung. Bereits zu Beginn der 1970er-Jahre stellte der Soziologe Helmut Schelsky (1972:34) fest: „Unser Berufssystem ist nicht familienkonform und umgekehrt unsere Familien- und Haushaltsstruktur ist nicht berufskonform; die an der Wurzel der industriellen Gesellschaft liegende Trennung von Dienst- und Privatleben wird hier zum strukturellen Widerspruch.“ Der Gegensatz des Arbeits- und Familiensystems, der mit der Industriegesellschaft entstand, wurde flankiert durch das Modell der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau im Familienernährer-Modell: Der ununterbrochen und Vollzeit erwerbstätige Alleinernährer, dem die Ehefrau durch unbezahlte Familien- und Hausarbeit den Rücken frei hielt, konnte sich ohne größere Beeinträchtigungen durch familiäre oder private Verpflichtungen ganz seinem Beruf widmen. Dieser Idealtypus prägt noch immer die Personalpolitik.
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Bessing, N., Walther, K.M. (2011). Work-Life-Balance: Vorteile für Beschäftigte und Organisationen. In: Krell, G., Ortlieb, R., Sieben, B. (eds) Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6838-8_47
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