Zusammenfassung
Um den Beitrag der Sozialpsychologie und das zu verstehen, was daran bedeutsam ist, müssen wir ihren historischen Ursprung verstehen. Soziales Denken entwickelte sich vor dem Aufkommen der Sozialwissenschaft entlang zweier Fragestellungen: (1) dem Einfluss der Gesellschaft auf ihre individuellen Mitglieder, (2) der Rolle des Individuums als Bestandteil der Gesellschaft. Diese beiden Schwerpunkte spiegeln sich immer noch in den modernen Konzeptionen der Sozialpsychologie wider. Zwei europäische Schulen des Denkens, die der Sozialpsychologie vorausgingen, werden kurz beschrieben: die Völkerpsychologie und die Massenpsychologie. Obwohl die moderne Sozialpsychologie hauptsächlich eine amerikanische Entwicklung ist, hatten die Flüchtlinge aus Europa einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Sozialpsychologie in der Form, wie wir sie heute kennen. Dieses Kapitel beschreibt den beträchtlichen Beitrag, den die amerikanische Sozialpsychologie zur Entwicklung und Institutionalisierung des Fachs in Europa nach dem Krieg leistete, und hebt auch einige theoretische Folgen dieses Einflusses hervor. Am Ende werden einige Tendenzen in der Forschung, von denen man annimmt, dass sie eher europäischer Prägung sind, kurz zusammengefasst und bewertet.
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Empfohlene Literatur
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Schlüsseluntersuchung
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Graumann, C.F. (2002). Eine historische Einführung in die Sozialpsychologie. In: Stroebe, W., Jonas, K., Hewstone, M. (eds) Sozialpsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08008-5_1
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