Zusammenfassung
Ausgehend von einer method(olog)ischen Diskussion der qualitativen Fallauswahl, die bislang auf Fragen der Generalisierbarkeit und Repräsentativität beschränkt ist, beleuchtet der vorliegende Beitrag den Samplingprozess aus forschungspraktischer Perspektive. Vor dem Hintergrund dreier auf den ersten Blick konträrer Forschungsprojekte diskutieren wir Möglichkeiten und Grenzen des qualitativen Samplings auf der Ebene der Gegenstandskonstituierung (A) sowie der Beschaffenheit und Zugangsbedingungen einzelner Forschungsfelder (B). Der Beitrag plädiert dafür, dem Sample eine zentrale Stellung innerhalb des Forschungsprozesses einzuräumen sowie Feldbeschaffenheiten, insbesondere beim Explorieren schwer zugänglicher Untersuchungsfelder, zu reflektieren und in die Ergebnisse einzubeziehen.
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