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Inklusion und „Große Lösung“ in der Kinder- und Jugendhilfe

Eine Zwischenbilanz aus aktuellem Anlass

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Migration, Flucht und Behinderung

Zusammenfassung

Christian Lüders diskutiert in seinem Beitrag das im Juni 2017 vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen. Er zeigt auf, inwiefern die ursprünglichen Reformanliegen der großen Koalition in der 18. Legislaturperiode, die Kinder- und Jugendhilfe zu einem inklusiven Hilfesystem zu entwickeln, umgesetzt wurden. Dafür beschreibt der Autor zunächst die historische und politische Entwicklung der „kleinen“ zur „großen Lösung“ auf, wonach alle Kinder und Jugendliche mit Behinderung an einer Stelle zusammengeführt werden, statt wie vorher nach Behinderung zu trennen. Er beleuchtet das uneindeutige Verhältnis der „großen“ und „inklusiven Lösung“ zueinander und problematisiert die unterschiedlichen Referenzen des Inklusionsbegriffs. Kritisiert wird dabei, dass in der Kinder- und Jugendhilfe in Hinblick auf junge Flüchtlinge von interkultureller Öffnung statt von Inklusion die Rede ist, die nach diesem Verständnis nur Behinderung in den Blick nimmt und keine inklusiven Strategien, die sich auch auf junge Flüchtlinge beziehen.

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Lüders, C. (2019). Inklusion und „Große Lösung“ in der Kinder- und Jugendhilfe. In: Westphal, M., Wansing, G. (eds) Migration, Flucht und Behinderung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15099-0_9

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