Zusammenfassung
Weder im In- noch im Ausland herrscht Knappheit an Medienberichten über Not, Leid und Armut in wohlhabenden Ländern. Inzwischen können wir sogar davon ausgehen, dass es etablierte „Kulturen der Armut“ inmitten von Reichtum gibt, in denen sich Betroffene einrichten, um einen letzten Rest Würde zu bewahren. Für Menschen, die nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, den Ansprüchen einer ideologisierten Leistungsgesellschaft (Distelhorst 2014) gerecht zu werden, folgt, dass „Sich-Einrichten möglicherweise die einzige Alternative darstellt, einigermaßen eine Form des Lebens zu finden“ (Lutz 2014: 13). Die neuen Pfade der Ausgrenzung beginnen mitten im Kern der Gesellschaft, führen dann aber hinaus in den Dschungel der Prekarität, wo die „Monster des Bodenlosen“ (Lorey 2012: 13) warten.
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Selke, S. (2016). Tafeln als moralische Unternehmen. Prinzipien und Profite der neuen Armutsökonomie. In: Gillich, S., Keicher, R. (eds) Suppe, Beratung, Politik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12272-0_17
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