Zusammenfassung
Wie werden die Lernentwicklung eines Schulkindes sowie mögliche Fördermaßnahmen in einem Gespräch zwischen einer Mutter und einer Lehrerin besprochen? Welche Verantwortung für den aktuellen Lernstand und die zukünftige Förderung des Kindes übernehmen sie bzw. weisen sie sich zu? Im Beitrag wird diesen Fragen empirisch am Beispiel eines „natürlichen“ Eltern-Lehrer-Gesprächs nachgegangen. Gespräche werden hierbei als Orte der interaktiven Aushandlung von Verantwortungsübernahmen und -zuweisungen verstanden.
Das Gespräch und dessen Analyse machen deutlich, dass Vorsicht angebracht ist in Bezug auf die Annahme, dass Gespräche zwischen Eltern und Lehrkräften allein oder vor allem gemeinsamen Überlegungen zur Förderung des Kindes verpflichtet sind. Es geht auch – vermutlich in vielen derartigen Gesprächen – um Rechtfertigungsstrategien.
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Knapp, C. (2015). Eltern-Lehrer-Gespräche: Orte der interaktiven Aushandlung von Verantwortung. In: de Boer, H., Bonanati, M. (eds) Gespräche über Lernen - Lernen im Gespräch. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09696-0_11
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