Zusammenfassung
Im Fokus dieses Beitrags steht die Charakterisierung der beiden im deutschen Arbeitsleben etablierten Generationen der Baby Boomer (Geburtsjahrgänge ca. ab 1956 bis 1965) und der Generation X (Geburtsjahrgänge ca. ab 1965 bis 1980). Diese beiden Generationen dominieren, sowohl was ihre Anzahl als auch was ihre hierarchische Positionierung angeht, aktuell und auf längere Sicht die deutsche Arbeitswelt.
Um das Potenzial dieser beiden Generationen optimal ausnutzen und das Zusammenspiel und damit die Teamleistung aller, auch der nachfolgenden Generationen, bestmöglich gestalten zu können, ist die Kenntnis ihrer für das Berufsleben relevanten Besonderheiten erforderlich. Es werden daher Unterschiede und Gemeinsamkeiten bezüglich ihrer Generationenprägung, ihrer Werte und ihres Verhaltens dargestellt. Darüber hinaus werden die besonderen Bedürfnisse herausgearbeitet, welche die Angehörigen der Generation X und der Baby Boomer vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Lebensphase und der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation im Arbeitsleben haben. Mit Hilfe dieses Gesamtbildes werden abschließend Herausforderungen aufgezeigt, die diese beiden Generationen an das Personalmanagement stellen.
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Notes
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Vergleiche ausführlich dazu den Beitrag von Klaffke in Kap. 1 dieses Bands. Wie dort ausgeführt, ist eine solche Einteilung stets in gewisser Weise künstlich und kann nie ganz trennscharf sein. Streng genommen müsste bei den Baby Boomern und der Generation X aufgrund der sozial-räumlichen Trennung ihres Aufwachsens eine Unterscheidung in je einen (ehemals) ost- und westdeutschen Generationszusammenhang vorgenommen werden (Göschel 1999; Göschel 1991). Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Westgenerationen. An relevanten Stellen werden Ost-West-Unterschiede aufgegriffen.
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Zur nachfolgenden Beschreibung der gesellschaftspolitischen Entwicklung in Deutschland vergleiche ausführlich Görtemaker 2005; Malycha 2011, Recker 2002 und Statistisches Bundesamt 2013; zur Entwicklung im Privatbereich Geulen und Schütze 1995 und Zeiher 1995 sowie für das Unternehmensumfeld Remer 1994.
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Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen ist seit 2001 um ca. 20 % gestiegen (Statistisches Bundesamt 2012a).
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Zeitpunkt und Bedeutung der Bilanzierung in der Lebensmitte sind abhängig von Geburtskohorte, Schicht und bisherigem Lebensverlauf (Kohli 1981).
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Zur theoretischen Fundierung und praktischen Ausgestaltung des Generationenmanagements und der folgenden Ausführungen vergleiche ausführlich Oertel 2007.
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Zur nachfolgenden Beschreibung der gesellschaftspolitischen Entwicklung in Deutschland vergleiche ausführlich Görtemaker 2005; Malycha 2011; Recker 2002 und Statistisches Bundesamt 2013; zur Entwicklung im Privatbereich Behnken et al., Maschke, Stecher und Zinnecker 2002; Nave-Herz 2000; Hanns-Seidel-Stiftung 2003; Opaschowski 2001; Preuss-Lausitz 1993 sowie Zeiher 1995.
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Zur theoretischen Fundierung und praktischen Ausgestaltung des Generationen-Managements und der folgenden Ausführungen vergleiche ausführlich Oertel 2007.
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Oertel, J. (2014). Baby Boomer und Generation X – Charakteristika der etablierten Arbeitnehmer-Generationen. In: Klaffke, M. (eds) Generationen-Management. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02325-6_2
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