Zusammenfassung
In seiner 1981 erschienenen Monographie—Die sog. „Säuglingsskoliose“—erwähnt H. Mau bei der Darstellung ätiologischer und pathogenetischer Hypothesen den „interessanten Hinweis“von Gutmann auf eine traumatische Störung in der Okzipitozervikalregion als Auslösefaktor der frühkindlichen Skoliose. Gutmann hatte dies bereits 1968 publiziert und einen Symptomenkomplex mit Kopfschiefhaltung, Kopfhalteschwäche, gestörter Körperhaltung, motorischer Unruhe usw. beschrieben. Er nannte es „zervikal-dienzephal-statisches Syndrom“. Die erste Beschreibung dieses Syndroms war von ihm allerdings bereits 1953 veröffentlicht worden! Seine Beobachtungen wurden zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter diskutiert. Später griff Buchmann den Gedanken auf und berichtete über die Zusammenhänge zwischen motorischer Entwicklung und Wirbelsäulenfunktionsstörungen und funktionellen Kopfgelenksstörungen bei Neugeborenen (Buchmann 1983, 1988). Arien veröffentlichte 1985 erste Ergebnisse über reversible Veränderungen von Hirnstammpotentialen nach Atlastherapie bei zervikoenzephalen Syndromen. Diese Untersuchungen waren allerdings nicht an Säuglingen oder Kindern vorgenommen worden. 1987, also drei Jahre vor seinem Tod, berichtete Gutmann über „Das Atlas-Blockie- rungs-Syndrom des Säuglings und des Kleinkindes“.
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Coenen, W. (2001). Manuelle Medizin bei bewegungsgestörten Säuglingen. In: Lohse-Busch, H., Riedel, M., Graf-Baumann, T. (eds) Das therapeutische Angebot für bewegungsgestörte Kinder. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59567-7_16
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