Zusammenfassung
„Automobilität“ bedeutet Selbstbeweglichkeit. Sie ist damit wie geschaffen für moderne, sich dynamisch individualisierende Gesellschaften. Das Auto ist ebenso ein bedeutsames Wirtschaftsgut und ein praktisches Verkehrsmittel. Die sozialwissenschaftliche Mobilitätsforschung nimmt über die funktionalen Eigenschaften des Automobils hinaus auch dessen kulturelle Bedeutung und gesellschaftliche Aneignung in den Blick1. In empirischen Forschungsvorhaben zur Nutzung und zur Rolle des Autos für die Alltagsbewältigung hat sich gezeigt: Das Auto erweitert individuelle Möglichkeitsräume und erhöht zugleich den sozialen Mobilitätsdruck. Durch seine hohe Nutzungsflexibilität bietet das Auto gegenüber allen anderen Verkehrsmitteln mehr und neue Optionen. Nicht nur, dass sich der Aktionsradius mithilfe des Autos in aller Regel deutlich erweitert. Auch Wegeketten lassen sich meistens einfach miteinander verknüpfen. Ist die Verfügbarkeit über ein Auto jedoch der Normalfall, steigt auch der Druck, das damit mögliche Maß an räumlicher und zeitlicher Flexibilität individuell zu erbringen. Das Automobil ist in den entwickelten modernen Gesellschaften in den Status der Zugehörigkeit zur ‚Zweiten Natur’ eingerückt - und hat hierüber Exklusivität eingebüßt.
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Cnazler, W. (2010). > MobilitÄtskonzepte Der Zukunft Und Elektro-MobilitÄt. In: Elektromobilität. acatech DISKUTIERT, vol 0. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-16254-1_3
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