Auszug
Die zunehmenden Möglichkeiten der Informationstechnik sind für private Verbraucher, deren Blickwinkel hier zum Ausgangspunkt genommen wird, einerseits faszinierend: So ist im Internet ein Preisvergleich sehr gut möglich und wird durch bestimmte Dienste (z.B. Flugbörsen) besonders gefördert; viele Informationen können nach Bedarf recht einfach und ohne den Druck des auf Geschäftsabschluss bedachten Verkäufers eingeholt werden. Dem stehen andererseits gravierende Nachteile und Gefahren gegenüber: Ein Produkt auf dem Bildschirm zu betrachten, ist etwas anderes, als es im Laden direkt vor sich zu sehen und ggf. einen Verkäufer hierzu befragen zu können. Kommunikation wird durch das zwischengeschaltete Medium tendenziell schwieriger. Zudem besteht eine Reihe Möglichkeiten, Informationen zu manipulieren, etwa indem unterschiedlichen Nutzern aufgrund bestimmter Merkmale oder ihres bisherigen Nutzerverhaltens unterschiedliche Inhalte präsentiert werden, ohne dass dies im Einzelnen offen gelegt werden müsste.1
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Literatur
So bereits das Fazit bei Wolters, S. (1999): E-Commerce und rechtlicher Verbraucherschutz. Analyse des Marktverhaltens der Anbieter im Internet aus Verbrauchersicht, Bonn S. 23.
Freyold, H. V. / V. Gessner / E. L. Vial / H. Wagner (1995): Cost of Judicial Barriers for Consumers, Brüssel, S. 353.
Vgl. Samuelson, P. (2001): Economics, New York, S. 326 f., 347; Stiglitz, J. (1999): Volkswirtschaftslehre, München u.a., S. 499 ff.; Oehler, A. (2005): Verbraucherinformation als Motor für einen Qualitätswettbewerb, in: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Wirtschaftsfaktor Verbraucherinformation, Berlin, S. 28 ff.; grundlegend: Akerlof, G. A. (1970): The Market for Lemons: Qualitative Uncertainy and the Market Mechanism, in: Quaterly Journal of Economics, 84, S. 488 ff.
So z. B. § 312e BGB / § 3 BGB-InfoV sowie §§ 5 f. Telemediengesetz an der Verwendung von Telemedien, §§ 312b ff. BGB, § 121 Abs. 2 InvestmentG, § 1 Abs. 2 PAngV an Fernkommunikationsmitteln, § 43a und 66a ff. TKG an dem Angebot von Telekommunikationsdiensten.
So § 651a Abs. 3 BGB / §§ 4–11 BGB-InfoV (Pauschalreisen), § 675a (entgeltliche Geschäftsbesorgung), §§ 12f. BGB-InfoV (Überweisungen), § 492 BGB (Verbraucherdarlehensvertrag), § 482 BGB / § 2 BGB-InfoV (Timesharing), § 48b VVG (Versicherungen), § 121 InvestmentG (bestimmten Geldanlageformen), vielfältige Kennzeichnungsanforderungen in verschiedensten Gesetzen und Verordnungen, namentlich auf der Grundlage von § 3 und 6 GPSG; weitere Angaben bei: Roßnagel, A. (Hrsg.) (2008): Recht der Multimediadienste, München § 312c Rn. 40 (Brönneke / Zander-Hayat).
Zum Begriff: Alexy, R. (1994): Theorie der Grundrechte, Frankfurt a. M., 2. Aufl., S. 75 ff.
Grundlegend in soweit das Lüth-Urteil, BVerGE 7, 198.
§ 5 Abs. 1 Ziff. 6 Telemediengesetz, vgl. hierzu: Roßnagel (Fn 5), § 5 TMG, Rn. 5, 6, 73–75 (Brönneke).
Subsidiärer Anspruch aus § 242 BGB, vgl. Palandt, O. (2007): Bürgerliches Gesetzbuch, München, § 261 Rn. 8ff. (Heinrichs), dort Rn. 4 und 5 zu sonstigen zivilrechtlichen Auskunftsansprüchen.
Fezer, K.-H. (2007): Das Informationsgebot der Lauterkeitsrichtlinie als subjektives Verbraucherrecht, in: WRP, S. 1021 ff.
BVerfG NJW 1994, 38.
BVerfG NJW 2005, 2363 (2365); NJW 2005, 2376 (2377f.) sowie: Beschluss vom 15.2.2006 — 1 BvR 1317 / 96, NJW 2006, 1783 (1784).
BVerfG NJW 2005, 2363 (2366); NJW 2005, 2376 (2378); NJW 2006, 1783 (1784).
BVerfG NJW 2005, 2363 (2365); NJW 2005, 2376 (2379, 2378).
BVerfG NJW 2005, 2363 (2366); NJW 2005, 2376 (2378); NJW 2006, 1783 (1784).
BVerfG NJW 2005, 2363 (2376); NJW 2005, 2376 (2379, 2381); NJW 2006, 1783 (1785).
BVerfG NJW 2005, 2363 (2376); NJW 2005, 2376 (2381).
Ebd.
Seit BVerGE 88, 203 (254f.) st. Rspr.
Vgl. nur: BVerfGE 49, 89 (130), st. Rspr.
Hierzu aber: Brönneke, T. (1999): Umweltverfassungsrecht, Baden-Baden, S. 272 ff.; neuerdings: Calliess, C. (2006): Die grundrechtliche Schutzpflicht im mehrpoligen Verfassungsrechtsverhältnis, in: JZ, S. 321 ff.
„Gefahr: eine konkrete Gefahr, das heißt eine Sachlage, bei der im einzelnen Fall die hinreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass in absehbarer Zeit ein Schaden für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung eintreten wird“ (so § 2 Abs. 1 a) Nds.SOG — über den polizeirechtlichen Anwendungsbereich zutreffend. Beim Risiko erscheint eine Schädigung möglich, ohne dass die Schwelle der Gefahr überschritten wird, vgl. Brönneke (Fn. 49), S. 320.
Vgl. nur: Rehberg, M. (2005): Transparenz beim Vertrieb von Finanzprodukten, in: WM, S. 1012 m.w.N.
Näher hierzu: Verbraucherkommission Baden-Württemberg, Autoren: Brönneke, T. / K.-H. Fezer (2006): Stellungnahme zum Entwurf eines Verbraucherinformationsgesetzes, Stuttgart (www.verbraucherkommission.de).
Näher auch im Hinblick auf fehlende Angaben: Roßnagel (Fn. 5), § 312c, Rn. 57 (Brönneke).
Vgl. Palandt (Fn. 36), § 651c Rn. 2 (Sprau).
Calliess, G. P. (2006): Grenzüberschreitende Verbraucherverträge, Tübingen, S. 321.
Vgl. Piper, H. / A. Ohly (2006): Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, München, 4. Aufl., § 5, Rn. 257 f.
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Brönneke, T. (2008). Vertrauen durch Markttransparenz. In: Klumpp, D., Kubicek, H., Roßnagel, A., Schulz, W. (eds) Informationelles Vertrauen für die Informationsgesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-77670-3_22
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